Wingo OCR Challenge Genf (SUI) – 24.08.2019

Ein Urlaub in Genf war meinerseits in diesem Sommer eigentlich nicht geplant, doch da der dirtun.company vom Veranstalter der neuen Schweizer OCR Serie „Wingo OCR Challenge“ Gratisstartplätze zur Verfügung gestellt wurden und auch gleich billige Flieger und ein halbwegs preiswertes Hotel gefunden wurde, war es um die Anmeldung zu dieser Herausforderung geschehen. Da der Gutschein beliebig  oft einsetzbar war, habe ich mich gleich für beide Distanzen angemeldet (Schnorrer olé! Bzw… Allez! Wie es in der französischen Schweiz heißt). Auch meine Freundin Sabine und ein weiterer Freund der dirtrun.company – Christian Handler – nutzen diese Möglichkeit.

Anreise
Die Veranstaltung war zwar mit Genf ausgeschrieben, war dann aber etwas außerhalb in einem Vorort names Versoix. Seltsam war es irgendwie, dass sich am Zielbahnhof kein einziger Läufer bzw. keine Läuferin anzutreffen war. Auch am Veranstaltungsgelände – ein schönes großes Sportzentrum – war zwar laute Musik am brummen und große Zelte, Werbestände und Startbögen zu erblicken, jedoch ließ sich die Anzahl der Teilnehmenden an ein paar Händen abzählen. Die Abholung der Startunterlagen und die Garderobe gingen dementsprechend schnell von statten.

Startschuss Standard Course
Zunächst starteten wie üblich die EliteläuferInnen und dann die offene Klasse. Kleiner Exkurs zu den Regeln – Bei der Elite durfte jedes Hindernis nur 1x versucht werden, bei der offenen Klasse wurde zum gegenseitigen Helfen aufgerufen. Für jedes Hindernis, das nicht geschafft wurde, gab es 30 Kniebeugen zur „Strafe“. Zusätzlich wurden die Elite Läuferinnen und Läufer mit 3 Bändern um das Handgelenk ausgestattet, die bei Nichtabsolvieren eines Hindernissen abgeschnitten wurden. Mit dem Abschneiden des letzten Bandes wird man in die Rangliste der offenen Klasse versetzt (so ich es richtig verstanden habe).

Genug der Theorie – auf geht’s: Ohne großartige Komplikationen wurden alle paar Minuten 5-10 LäuferInnen auf die Streckte geschickt. Gleich zu Beginn ein paar Stangen zum drunter und darüber klettern … ein Kinderspiel. Dann ein Multirig mit diversen Ringen und Rädern, die allerdings auch kein großes Problem darstellten. Über einen aufgeschütteten Misthaufen ging es in den Wald. Alles schön, schattig und lustig soweit…  Weiter auf der Strecke und plötzlich raus auf eine Landstraße. Auf selbiger neben Autos, Bussen und Radfahrern  zu laufen. Nicht besonders schön aber gut, es soll nichts Schlimmeres passieren.

Rein in den Wald
Nach etwas mehr als 1km führte uns die Strecke wieder in einen schattigen Wald, in dem weitere Hindernisse warteten: Kriechen unter einem Netz, ein Stangengerüst zum Drüberklettern, ein Trizeps-Barren, Netzkonstrukte ebenfalls zum Drüberklettern und so weiter. Auch für Einsteiger sehr leicht zu überwindende Hindernisse. Dann jedoch – für mich – das Highlight. Ein Hindernis, das ich schon oft auf Fotos und Videos erblickte, jedoch noch nie selbst probieren durfe. Eine Art „Ring Toss“ bei der ich mich in baulicher Form eines Rigs links und rechts abwechslend mit Ringen in der Hand ausgestattet vorhangeln musste.

Nach eine Balancierwippe und Monkey-Bars ging es auch schon wieder zurück entlang der Straße in den Zielbereich. Im Vergleich zur kurzen Distanz am Vormittag war an manchen Abzweigungen zwar noch immer keine Beschilderung zugegen, doch wusste ich aufgrund meines Umwegs bei der kurzen Distanz nun, welcher Weg der richtigen Streckenführung enstprach.

Letzte Herausforderungen
Auf dem großen Zielgelände gab es noch ein paar interessante und in der Form für mich doch auch neuartige Hindernisse: Zunächst ein niedriges Netz, welches auf der Unterseite durchklettert werden musste. Weiters eine Art Slip-Wall, bei der das Seil mit dem verknoteten Endstück raufgeworfen werden musste und zwar so, dass sich der Knoten in einer Kerbe festhakt. Erst dann konnte die Mauer bestiegen werden. Und zum Schluß ein Low-Rig mit unterschiedlichen Stangen, Ringen, Kugeln, Griffen, Leitern etc.  Beim ersten Mal bei der kurzen Distanz konnte ich das Teil meistern. Doch am Nachmittag war ich schon zu geschwächt und es war ein Durchwurschteln mit mehrmaligem Absetzen. Abschließend Läuten der Glock und rein ins Ziel. Als Belohnung wie meist üblich, erwartet und gewünscht – die Medaille!

Fazit
Für das erste Rennen einer neuen Serie war die Veranstaltung gut und professionell aufgezogen. Der Mix aus vielen leichten Hindernissen auf der einen Seite, aber auch Neuartigen und ein paar Anspruchsvollen auf der anderen Seite, war aus meiner Sicht gut gelungen. Jedoch wird für manch ambitionierte und sehr gute OCR Athleten der Lauf und vor allem die Streckenführung zu unspektakulär sein. Bezüglich letzterem sollen die weiteren Rennen heuer in Davos und Frauenfeld angeblich interessanter werden. Mir hat es nichtsdestotrotz viel Spaß gemacht und ich bedanke mich auf diesem Wege auch nochmals für die Gelegenheit die Veranstaltung absolviert haben zu dürfen.

Die Fakten
Wingo OCR Challenge Short Course – 6,5km, ca. 14 Hindernisse
Wingo OCR Challenge Standard Course – 10,5km, ca 18 Hindernisse
Jeweils 0 Höhenmeter und je 1x Labestation

Wolfgang „LäuftWieEinSchweizerUhwerk“ Kohlhofer