Dritte Auflage des Spartan Race in
Sparta, das zweite mal davon in Form der TWC. Für die Qualifikation zu diesem
Event ist das erfolgreiche Absolvieren einer Trifecta im Rennjahr erforderlich.
Auch beim Dritten mal war zumindest ein Mitglied der dirtrun.company (dieses Mal
in der bescheidenen Variante meinerseits) anwesend.
Es war dies mein erstes Trifecta Wochenende. Ausschlaggebend dafür war für mich
die schöne Umgebung, die wenigen Höhenmeter 😉 , das ich den Beast dort schon
2017 absolvierten konnte und eben einfach die Möglichkeit auszunützen, bei
einer WM dabei zu sein (auch wenn es „nur“ in der Kategorie Open Heat ist).
Trotzdem – kann doch was! :- ))
Anreise
Meine Freundin war für den Kurzurlaub in Griechenland – mit Besichtigung Athens – schnell zu haben und von der Hauptstadt ging es per Mietauto sehr zügig auf der wunderbar ausgebauten Strecke nach Sparta.
Freitag – Registrierung und Nationenparade
Nicht alles ist perfekt. So auch die Registrierung, die Freitags am Hauptplatz (der zum großen Spartan Race Stützpunkt umfunktioniert wurde). Mit Verspätung und Chaos, kurzfristigem Zettelaufhängens am Beginn der wartenden Schlange und dem Versäumnis, die medizinischen Bestätigungen einzuholen, ging diese von Statten.
Die abendliche Nationenparade war schon sehr imposant, als sich die vielen Gleichgesinnten am Hauptplatz unter ihren Fahnen versammelten. Doch die lange Prozedur jeder Nation auf der Bühne, hinterließ eine megalange Schlange auf der Hauptstraße, bei der sich die hinteren Nationen stundenlang bis spät Abends/in die Nacht die Füße in den Bauch stehen mussten. Auch keine optimale Vorbereitung für jene LäuferInnen, die schon früh morgens am nächsten Tag starten mussten.
Samstag – Super
Äußerst motiviert war ich am Samstagvormittag, bei rund 20 Grad und mit dem klassischen und üblichen Aufwärm- und Motivationsprogramm am Start. Es ging zunächst (im wahrsten Sinne des Wortes) durch die antiken Ausgrabungsstätte Spartas und erst nach Verlassen dieser, durfte gelaufen werden. (Die Griechen nehmen ihre Tradition und Geschichte sehr ernst, wie ich es auch beim Besuch am Akropolishügel in Athen erfahren und erlebt hatte. Aber durchaus zu Recht…)
Die ersten Kilometer waren wie schon in den vergangen Jahren mit dem O-U-T, den Hürden, dem Netz und dem Fluss gekennzeichnet. Danach lief es gesäumt von Olivenbäumen auf und um die Hügel, unterbrochen von Sandsäcken, hohen Mauern und dem Olympus.
Zu Beginn des letzten Drittels dann der Ape Hanger, den ich hier zum ersten mal ausprobiert hatte. Und siehe an, wenn er nicht nass ist, eigentlich recht einfach, da er stabil ist und die Stangen gut zum Greifen sind. Nach einer kurzen Laufphase, das nächste herausfordernde Hindernis: der Twister. Diesen habe ich mich ach und krach geschafft, doch beim Kontrollblick auf die Hände, offenbarte sich mir eine blutende Wunde!!! Schock!!! Jetzt beim ersten Lauf mitten auf der Strecke?!?!?!?!!!!
Mit diesen beim nächsten Hindernis (dem Atlas) und der Frage ob sie einen Verbandkasten haben, wurde ich gleich weiter geschickt. Doch auch bei den Kübeln Fehlanzeige. Die freundliche Frage: „Can you carry the bucket?“, gefolgt von meiner Antwort „yes.“ Wenn ich schon den Atlas auslassen durfte, probiere ich halt den Kübel.
Bis zum Ziel war kein Erste Hilfe Station vorhanden, doch trotzdem habe ich mich seltsamerweise durchs Seilklettern, den Ringen und den Monkeybars durchgequält. Im Endeffekt sogar alles geschafft und durfte meine erste Medaille entgegen nehmen.
Samstag – Sprint
Gleich nach dem Super ab ins Erste Hilfe Zelt, die darin ausschließlich verwundete Hände behandelten. Komisch…. 🙂
Der provisorische Verband hat aber nicht lange gehalten, so dass ich ab der Hälfte beim darauffolgenden Sprint auch ohne hätte laufen können. Dementsprechend mussten es jetzt ein paar freiwillige Burpees gemacht werden, da ich die Klettersachen aus Sicherheitsgründen ausgelassen habe.
Sonntag – Beast
Mit einem etwas besseren Handverband ging es in der Früh, wieder bei herrlichem Wetter, an den Start. Nach den ersten 8 km, die der Streckenführung des Super am Vortag entsprochen haben, ging es beim Beast vermehrt auf die umliegenden Hügeln. Auf diesen bot sich eine fantastische Aussicht auf die Stadt Sparta, das dahinterliegende Gebirge und die Umgebung.
Entlang dieser Hügel warteten dann wirklich viele (!), und lange Tragehindernisse. Sehr zu meinem Missfallen, da dies meine größte Schwäche und Plage ist. Zunächst der Kübel, der noch im Rahmen war, danach ein langes Stück mit dem Baumstamm, gefolgt von einem megaschweren Armer (Atlas mit Haltegriff), Steinblöcken (die ich schon 2017 verflucht habe), Sandsack der volley von den Kette abgelöst wurde, die wiederum vom Sandsack abgelöst wurde. Herrlich!!! 🙁 Dazwischen Speerwerfen auf einer Aussichtsplattform, Tyrolean Traverse und Beater.
Auf dem Weg ins Ziel dann wieder auf der Strecke des Supers und des Sprints mit Ape Hanger (der auch ein zweites mal überwunden wurde), Twister (dem Übeltäter beim Super, den ich nun auslies) sowie den weiteren Wasserhindernissen, dem Fluss und den Kletterhindernissen im Zielbereich (bei denen ich wieder freiwillig Burpees gemacht habe. Einerseits um die Hand zu schonen, bzw. weil ich gemerkt habe, dass meine Griffkraft nach 3 Rennen und den vielen Tragehindernissen schon sehr am Ende war). Überraschenderweise waren meine Beine bis zum Schluss noch sehr fit und das Laufen war nie ein Problem. Darauf war ich am Ende des Wochenendes am meisten stolz und echt positiv verwundert.
Finaler Zielsprung
Mit den verkleideten Kämpfern vorm Ziel abklatschen und von den schönen Medaillenübergeberinnen das glänzende Rund überreicht zu bekommen, waren die letzten Heldentaten an dem Wochenende.
Als Trifecta Finisher gab es natürlich noch die Wochenendmedaille (in Gold!!), eine Deltaplatte, bei der die 3 Ecken der WM eingelegt werden können und die SR Münze mit dem altgriechischen Spruch „Heute zählt nur Sieg oder Tod“ (sinngemäß). Im Endeffekt war es ein absolut tolles Wochenende, mit äußerst guter Stimmung, bei dem ich entlang der Strecke mit vielen LäuferInnen unterschiedlicher Nationalität in Kontakt gekommen bin. Insofern: einzigartig.
Die zurückgelegten Distanzen waren im Endeffekt länger als angegeben, da wie üblich die Hindernisse, vor allem die langen Distanzen beim Tragen, nicht hinzugerechnet wurden.
Die Fakten
Streckenlänge Sprint: ca. 7km und 170 Höhenmeter / 4 Labestationen
Streckenlänge Super: ca. 17km und 500 Höhenmeter / 2 Labestationen
Streckenlänge Beast: ca. 25km und 930 Höhenmeter / 6 Labestationen
Wolfgang „EsWirdZeitFürKrafttraining“ Kohlhofer