Spartan Race Winter Beast Donovaly – 19.03.2016 Oder auch allererste weltweite Wintertrifecta ole!!!!

Freitag 18.03.2016. Der Tag war da. Anreise nach Donovaly. Endlich würde ich dem Spartan Race Beast gegenüber treten und meine Winter Trifecta vervollständigen.

Nachmittags starteten Bernhard, Kristina, Ryan und ich los. Aufgrund des wöchentlichen Freitagnachmittagsverkehrs trafen wir auf Florian, Martin, Jan und Gerd nicht erst bei der vereinbarten Tankstelle sondern direkt auf der Autobahn.

Abends um halb 8 kamen wir dann in Donovaly an und besiedelten das Hotel Encian. Es freute uns sehr, dass es nur knappe 3 Gehminuten vom Start- und Zielbereich entfernt lag. Die Zimmer wirkten auch passabel und über das Essen ließ sich ebenfalls nichts Schlechtes sagen.

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Samstag 19.03.2016 – 07:30h. Noch ein gemütliches Beisammen sitzen und Frühstück genießen, gegenseitig aufbauen oder nervös machen (je nach dem) und eine Stunde später ging es schon los zum Abholen der Startunterlagen.

Im Vergleich zu den vorhergehenden Läufen wirkte es, als wäre das allgemeine Interesse an dieser Veranstaltung nicht groß. Schlussendlich wagten sich dann doch ca. 1300 Läufer an den Startbereich. Um 09:30h starteten David Muhm und David Dietrich. Der Rest der Gruppe um 10:00 Uhr und verlief sich dann auch recht schnell.

Ich hatte das Glück, Christina, Gerd und wie schon beim Braveheart Battle eine Woche zuvor Jan an meiner Seite zu haben.

Der Start war wie gewohnt bergauf. Das Wetter war kühl aber nur kalt wenn keine Sonne hervorblitzte. Der Wind stellte sich schon nach kurzer Zeit als eher angenehm heraus.

Leicht irritiert liefen wir los. Wurde doch zuerst die Annahme getroffen, auf den großen, gemein wirkenden Berg vis a vis geschickt zu werden. Leichter Unmut kam auf, als klar war, dass wir keine große Runde zu absolvieren haben, sondern zwei Kleinere.

Was dafür für angenehme und auch anstrengende Überraschung sorgte war das viele bergauf, bergab. Ich zumindest war auf maximal 1-3 Anstiege, wie beim Super in Jakuszyce eingestellt. Viel Laufen war vor allem im 1/3 nicht möglich. Die nächste Überraschung lag dann auch schon rasch vor uns: Schnee.

Diesen sah man im Start- und Zielbereich nur in der Ferne. Dies war ein Faktor, der es zusätzlich sehr anstrengend machte, da die Konsistenz immer eine andere war. Mal gut verdichtet und Laufbar, dann fein, im nächsten Abschnitt wieder einfach nur a Rutschpartie.

2

Die ersten Hindernisse ließen nicht lange auf sich warten. Wände unten durch, Kleine oben drüber und mit den Beinen voraus, gefolgt von dem Balken (bissl fies da leicht bergauf), Monkey bar und dem Memory Test Teil 1. Bis Kilometer 4 war die Strecke recht grün, hier und da etwas matschig aber alles in allem trocken. Hindernis Nr. 9 befand sich in einer schönen Winterlandschaft. Geliebt und gehasst zu gleichen Teilen, die Triceps bar. Bis hier hin waren wir erfolgreich als Team gelangt und so ging es auch noch nach der bar weiter. Der Ansporn es zu schaffen war durch die Gruppendynamik ein Wahnsinn. Bei dieser Herausforderung machte sich ein leichter Stau bemerkbar und auch der ein oder Andere, nennen wir es „gestresster“ Teilnehmer.

Leider haben viele wohl vergessen um was es wirklich ging und verhielten sich ziemlich rücksichtslos. Von vordrängeln, über stressen, hektisch anreden, anrempeln und sogar runterhauen war alles dabei. Kurz vor Ende der ersten Runde stellten wir uns schon auf Seilklettern ein. Es war als würden wir die Kuhglocken schon läuten hören. Doch zu unserer Verwunderung wurde dieses Hindernis diesmal ausgelassen.

Kurz nach KM 6 kam der Balanceakt. Diesen hatte ich bislang nie geschafft. Im Nachhinein lag es wohl daran, dass es in Jakuszyce und Svit eisiger war und ich einfach zu langsam. Auch hier eine unbeschreibliche Gruppendynamik und somit keine Burpees.

Der nächste kleine Stau war gleich danach beim Bucket gift. Soweit es mir in Erinnerung geblieben ist, gab es nachher keine Stausituationen.

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Kurz vor Ende der ersten Runde wurde es nochmal schön knackig. Und das in vielerlei Hinsicht. Zum einen ging es bergab, was wirklich schön war, andererseits war der Weg sehr vereist. Anfangs versuchte ich noch die „auf Händen und Fußflächen runterrutschen“ Variante. Da ich aber weder meine Handschuhe noch meine Armkraft zerstören wollte, folgte ich der Idee meine Teamkollegen und trat den Weg bergab im Wald an. Angesichts der Tatsache dass es hier einen Läufer mit Knochenbruch gab und ich sowieso zum Tolpatsch neige, war dies sicher eine kluge Entscheidung. Nach Kilometer 10 war viel Armkraft gefragt. Slip Wall, barbwire low.

Diesmal besonders fies da niedrige Abstand zwischen Boden und Stacheldraht war. Es ging bergauf, die ersten 2/3 waren Schnee und Eis und das letzte 1/3 schön rutschiger Gatsch. 8ft wall und anfangs ziemlich einschüchternd da für mich neu…………Monkey bar „A“.  Dank mentaler Vorbereitung im Startbereich („schau Verena, hast das schon gesehen, schau da drüben, Monkey bars rauf und runter….“) war ich bestens vorbereitet. Learning bei doing. Gerd zusehen wie er das meisterst und gleich hinterher. War ich im Beast Mode oder einfach nur so aufgeregt, ich weiß es nicht aber ich habe diese Hürde überwunden als wäre sie keine. Als würde ich nichts wiegen. Und auch hier eine 1A Gruppendynamik und keine Burpees (wirklich bis lang keinen Einzigen!!!).

Die Freude war groß, spornte an weiterhin keine Burpees machen zu müssen. Doch leider war dies schnell vorbei. Lag es an der Konzentration oder am Schnee oder eher Eis. Schneeball werfen versemmelt. 30 Burpees inkl. Gruppendynamik. Noch die letzten Hindernisse für diese Runde beenden und weiter ging es in Runde 2.

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Ich muss gestehen, in dem Moment wo ich wusste, wir starten mit Runde 2 war ich ziemlich demotiviert. Aufgegeben hätte ich nicht aber zu wissen, was man noch alles machen muss und was einem noch alles erwartet ehe man endgültig fertig ist, hat Mental betrachtet schon was schön Brutales.

Nach dem ersten Drittel der zweiten Runde spürte ich auch immer öfter meine Beine, etwas das ich davor nie erlebt hatte. Gerd und Jan motivierten mich in dem sie mir zusicherten, dass das bestimmt ist, da ich eine Woche zuvor beim Braveheart Battle gelaufen bin. Anfangs wollte ich es nicht wahr haben, da Jan auch eine Woche zuvor mir treu zur Seite gestanden ist und weit weniger demotiviert wirkte. Aber ich ließ dies dann doch als Grund gelten.

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Runde 2 lief gut. Auch hier ist es auf die Gruppendynamik zurück zu führen. Schon während des Laufs dachte ich mir, dass ich nicht wissen möchte, wie mein Zustand wäre, wenn ich alleine gekämpfte hätte. Wie bei Runde 1 konnte ich ALLE Hindernisse meistern ohne Burpees zu machen. Außer, wie sollte es auch anders sein, beim Schneeball schießen. Leider war mein Hirn von den Erfolgserlebnissen so rauschig, dass ich es nicht mehr ganz sicher sagen kann, wie es beim Rest unserer Gruppe war aber ich wage zu behaupten, dass auch die zweite Runde fast Burpee frei absolviert wurde.

Wir haben wirklich wunderbar als Team gekämpft und funktioniert. Abschnittsweise waren wir auch nur in 2er Gruppen zusammen, haben uns aber immer wieder gefunden.

Und ich muss auch an dieser Stelle festhalten, dass es eine unglaubliche Erfahrung für mich war. Nicht nur das Beast allein, sondern im Team zu starten und zu kämpfen. Normal bin ich der Überzeugung, dass aufgrund der unterschiedlichen Stärken es sinnvoller ist, sich im Laufe der Strecke zu verlieren um den Anderen nicht aufzuhalten und kostbare Zeit zu stehlen. Durch den Lauf eine Woche zuvor und auch nun beim Beast habe ich gemerkt, dass es als Team schon auch Sinn hat. Vom mentalen her betrachtet ist es alleine schon eine unglaubliche Stütze. Waren es doch 24km und ca. 1050 Höhenmeter. Die kleinen Durchhänger wurden sofort durch die Gruppe erkannt und abgeblockt. War der Körper schwach wurde einem gleich ein Gel oder etwas zu trinken gegeben.

Und was mir am meisten die Augen geöffnet hat, war das anfeuern während die Hindernisse absolviert wurden. Denn bei der zweiten Runde habe ich es vor allem beim der Monkey bar „A“ gemerkt, dass ich normal ohne dieser Dynamik unbewusst losgelassen hätte, als ich nach der 3 Sprosse zu wenig Schwung hatte und einfach nicht weiter kam. Doch Gerd feuerte mich so dermaßen an, dass ich den Schwung wieder aufnehmen und das Hindernis ohne Burpees meistern konnte.

Und auch vor der vorletzten Hürde, Invert Wall erlebte ich einen unbeschreiblich mentalen Putsch. Der Rest des Teams, welche bereits ins Ziel eingelaufen und sich ihre wohl verdiente Medaille geholt hatten standen hier, aufgereiht und anfeuernd. Es war so eine Freude und Ansporn wie ich es wirklich noch nie erlebt hatte als es darum ging ein Rennen zu beenden.

Los ging es zur Invert Wall, doch bevor ich mich drüber schmeißen durfte, erhielt ich ein Motivationsdrückerchen von Andi. Das gab Kraft denn das was danach geschah kann

ich immer noch nicht glauben. Noch nie habe ich mich gefühlsmäßig so über diese Wand geschmissen. Aber mein persönliches Hightlight kommt noch. Multiring.

Völlig überdreht durch die folgenden Teamkollegen tänzelte ich zum Multiring und versuchte mich zu konzentrieren.

Ich war hier wirklich sehr nervös da ich es bislang nie geschafft hatte und mir zu Ohren kam dass die Abstände zwischen den Ringen vergrößert wurden. Ich wusste, es kann nicht an meiner Kraft liegen aber irgendwie klappte es dennoch nie.

Bevor ich mich an die Sache wagte erinnerte ich mich, welchen Tipp Jan uns vor Beginn des Laufs gab und dass ich ihm am besten hinterher folgen sollte. Gesagt getan und ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung was da abging aber ich schaffte es von einem Ring zum anderen und schließlich auch auf die Stange. Hier musste ich kurz kämpfen und hatte auch den „oh nein du fliegst da jetzt sicher nicht runter“ Gedanken. Schnell umgreifen und weiter ging es auf die Ringe. Auch dies schaffte ich Mühe los. Und wie bei der Monkey Bar „A“ wurde ich so durch die Anderen geputscht, dass ich Nichts und Niemand sonst mitbekam.

Kaum hang ich im letzten Ring hörte ich auch schon „Läute die Glocke!!! Läute die Glocke!!!……..*dingding* Jaaaaaaaaa“.
Verdammte Sch… nochmal ich habs geschafft. Gekreische und Geschreie, übers Feuer hüpfen, Medaille holen, hübsche Dame kuddeln und wuhuuuu fertig.

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Noch nie habe ich mich so glücklich und zufrieden nach einem Lauf gefühlt wie nach diesem. Alle schlechten Gedanken, Schmerzen und sonstige Unannehmlichkeiten waren vergessen und dass Dank der Teamkollegen. Ich fühlte mich wie ein Rockstar und wurde auch so begrüßt und das nur, weil ich es geschafft habe, Zeit ist nebensächlich. Es ist wirklich schön, dass ich dies wieder erleben durfte und ich freue mich schon auf das nächste Mal.

Ich bin sehr stolz auf alle, die das Beast bezwungen haben und alle, die die weltweit erste Wintertrifecta (inklusive mir) vervollständigen konnten.

Und ganz klar, mittlerweile Pflicht….. 1….. 2….. 3….. Oberkörper freeeeeii!!!

7

Mein Resümee:

Bezüglich der zwei Runden bin ich geteilter Meinung. Einerseits finde ich dies schrecklich und bevorzuge wie die meisten eine große Runde. Andererseits hat es Mental betrachtet schon etwas Brutales wenn man weiß, eine zweite Runde machen zu müssen. Zu wissen, was einen erwartet. Zum Ziel zu laufen aber in Wahrheit nur dran vorbei um die zweite Runde zu starten.

Die Hindernisse waren schön verteilt auf der Strecke und meiner Ansicht nach auch gut platziert. Die Arme mussten gscheid arbeiten, hatten aber dazwischen Zeit etwas auszurasten. Auch die Anzahl und Lage der Labestationen fand ich gut, wobei das Zuckergesöff im ersten Augenblick einen Zuckerschock verursachte.

Abholen der Unterlagen und Abgabe der Kleidung wie gewohnt einfach. Streckenführung klar, Risiko sich zu verlaufen somit ausgeschlossen.

Die Streckenposten dürften diesmal etwas unmotiviert oder falsch gewesen sein. Ich hatte kein Problem mit ihnen aber ich hatte oft das Gefühl, dass sie unaufmerksam waren und mit zweierlei Maß gemessen haben. Ich kann es zum Beispiel nicht nachvollziehen wie Jemand Burpees machen muss obwohl er von dem Läufer hinter sich vom Hindernis gedrängt wird.

Oder wie mir zu Ohren kam, freiwillig gewählte Burpees verweigert wurden obwohl es kräftetechnisch anders einfach nicht machbar war.

Einige ziemlich unentspannte Läufer waren dabei aber dafür kann der Veranstalter ja nichts. Alles in allem wiedermal eine sehr gelungene Veranstaltung!

(Verena “Schnucki” Haberl)

Platzierungen der dirtrun.company

Lukas Lechner: Rang gesamt 26, Rang männlich 26 in 02:49:13

David Dietrich: Rang gesamt 43, Rang männlich 43 in 02:56:01

David Muhm: Rang gesamt 50, Rang männlich 49 in 02:57:42

Florian Zuschnig: Rang gesamt 105, Rang männlich 100 in 03:11:56

Roman Horn: Rang gesamt 187, Rang männlich 177 in 03:25:32

Martin Pairer: Rang gesamt 208, Rang männlich 197 in 03:28:03

Christopher Hirschegger: Rang gesamt 274, Rang männlich 259 in 03:35:54

Constantin Schüler: Rang gesamt 484, Rang männlich 453 in 04:00:26

Mario Galowsky: Rang gesamt 499, Rang männlich 467 in 04:02:25

Thomas Gschweidl: Rang gesamt 535, Rang männlich 502 in 04:06:55

Andreas Dietrich: Rang gesamt 594, Rang männlich 553 in 04:14:03

Bernhard Wascher: Rang gesamt 617, Rang männlich 573 in 04:16:41

Kristina Wascher: Rang gesamt 618, Rang weiblich 45 in 04:16:43

Ryan Kelly Maccan: Rang gesamt 627, Rang männlich 580 in 04:17:45

Mario Hößl: Rang gesamt 634, Rang männlich 587 in 04:18:35

Verena Haberl: Rang gesamt 760, Rang weiblich 63 in 04:33:58

Christina Albrecht : Rang gesamt 788, Rang weiblich 70 in 04:36:33

Gerd Fuetscher: Rang gesamt 789, Rang männlich 719 in 04:36:33

Jan Gschwantner: Rang gesamt 790, Rang männlich 720 in 04:36:34

Fotos: hier