Spartan Race Super Nagykanisza (HUN) – 30.03.2019

Dieser Bericht ist vor allem für all jene interessant, die über die schwierigen Hindernisse noch nicht wie die Profis drüberfliegen, aber gerne immer besser werden möchten.

Die Besetzung

Vertreten war die union dirtrun.company im ungarischen Nagyskanisza durch Christina Albrecht, unsere Endurance Spezialistin. Sie trat beim 4h Hurricane Heat an. Mike Kerstof absolvierte erfolgreich sowohl Super als auch Sprint trotz vorhergehender Knieprobleme. Carlo Hussler lief so wie ich den Super und setzte sich gleich zu Beginn an die Spitze unserer Welle. Jan lief mit einem Freund, was mich in die sensationelle Lage versetzte, sagen zu können, dass ich Jan eingeholt habe, obwohl er eine halbe Stunde vor mir gestartet ist 😉

Die Anreise

Die Anreise betrug ca. drei Stunden aus Mödling und verlief sehr unkompliziert. Am Festivalgelände angekommen erfolgten mehrfach Hinweise, dass der nähere Parkplatz 1 bei unserer Ankunft voll sein würde und wir direkt auf Parkplatz 2 ausweichen sollen (welcher ungefähr zwei Kilometer vom Festivalgelände entfernt war). Auch sonst verlief das Prozedere zu Beginn des Laufs gewohnt reibungslos.

Das Rennen

Die Laufstrecke eignete sich schön zum Laufen, nur die Bergaufpassagen waren sehr anspruchsvoll, was dazu führte, dass ich zumeist gegangen bin um auf Nummer sicher zu gehen und Kräfte zu sparen, um bis zum Schluss des Rennens durchhalten zu können. Aber abgesehen von dem etwas steileren Anstieg direkt nach dem Start hätte man sicher alles gut durchlaufen können. In gewohnter Spartanmanier mussten Gewässer durchquert werden, bei dem das Wasser zeitweise bis zum Schlüsselbein reichte und es war angesichts der Jahreszeit natürlich noch relativ frisch. Das dabei ausgeschüttete Adrenalin motivierte aber ungemein, danach gleich flott weiter zu laufen. Der Pulk rund um mich herum im Schritttempo weitergegangen, also hab ich die Gelegenheit genutzt, meine Beine in die Hand genommen und bin davon getrabt…

Wir näherten uns den Monkeybars mit vielen nahe beieinander liegenden Stangen, nur bei zwei Querstangen war der Abstand etwas weiter. Zack zack und drüber, je schneller man auf diesem Hindernis ist, desto weniger kräftezehrend ist das Vorhaben, es burpeefrei zu bewältigen.

Dann kam allerdings das kritische Hindernis – der Twister! Diesmal bestand er nur aus zwei Teilstücken und nicht aus drei wie sonst. Und es sollte einfach sein, es war der Tag, an dem ich ihn zum ersten Mal schaffen sollte trotz der Tatsache, dass ich immer noch nicht in der Lage bin, einen Klimmzug auszuführen. Die Glocke hab ich vor lauter Freude so hart mit dem Daumenknochen angeschlagen, das er immer noch weh tut… Später kam noch ein Multirig mit einer Längsstange und fünf Ringen. Obwohl ich sonst mein ganzes Körpergewicht nicht an einem Arm halten kann, um dann schwingend zum nächsten Ring zu greifen, hat es diesmal geklappt.  Wenig später folgte dann noch eine Wand zum Durchtauchen im See.  Anfangs etwas skeptisch angesichts tauchen im kalten Wasser wurde ich von dem mir nachfolgenden Läufer auf Ungarisch so lebhaft angefeuert, dass ich gar nicht anders konnte, als das Hindernis mit Bravour zu meistern.

Ansonsten gab es noch viele der bereits bekannten Klassiker wie Speerwurf, Hercules Hoist (das Gewicht ist bei Spartan Races im Osten deutlich schwerer als bei Bewerben in Zentraleuropa).  Auf den sonst so spektakulären Feuersprung kurz vor dem Ziel mussten wir allerdings verzichten, das hatte wohl jemand vergessen anzuzünden. Die gesamte Strecke bestand aus 15 zu absolvierenden Kilometern, wobei die ersten 13 Kilometer in Bezug auf Hindernisse und Laufstrecke sehr gut aufgeteilt war, sodass es auch zu keinen Staus bei den Hindernissen kam. Auf den letzten zwei Kilometern musste man aber leider doch sehr lange an den Hindernissen anstehen. So konnte ich meine persönliche Zielzeit von 2,5 Stunden leider nicht erreichen, die sonst vielleicht knapp drin gewesen wäre. Nichts desto trotz bin ich unter den ersten 20% in der Kategorie „open women“ gelandet, was mir einen enormen Motivationsschub für die künftigen Rennen gibt J

Das Fazit

Als Schlusswort kann festgehalten werden, dass dieses Rennen einfach mein Lauf war. Das regelmäßige Lauftraining, Crossfit, Griffkrafttraining am Elementics-Gelände, all das hat sich ausgezahlt. Nie hätte ich mir erträumt, den Twister so schnell zu schaffen, aber das zeigt nur wieder, dass nichts unmöglich ist. Es macht vor allem wirklich Sinn, hin und wieder einen Lauf ganz ohne Hilfe zu absolvieren. Ich bin nach wie vor eine „Genusshindernisläuferin“ und mir gefallen die Läufe in einer Gruppe viel besser, aber hin und wieder werde ich doch auch mal wieder so einen „Status update“ Lauf machen und kann diese gute Mischung auch Hindernislaufanfängern nur empfehlen.

Katja Holthusen

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