Was habe ich mich Ende des letzten Jahres gefreut als ich auf der Wildsau Seite las, dass die Wildsau im Sommer 2016 nach Kärnten kommt. Seit gut 3 Jahren toure ich nun schon durch Österreich und Europa um mich in den Dreck zu hauen, aber Kärnten blieb von Dirtruns bisher ausgespart. Zu Weihnachten war es dann soweit und der Ticketverkauf startete. Die Kärntner Wildsau wurde für den 09.07. geplant. Ticket gekauft und auch noch schnell Natascha, ihres Zeichens sehr erfahrene Mehrfach- und Langdistanzwildsau, bezirzt und schon waren wir zu zweit gemeldet. Was hat das mit dem Spartan Race zu tun? Nun eigentlich gar nix, außer dass die Kärntner Wildsau zu Ostern 2016 abgesagt wurde und so klaffte in meinem Laufkalender ein Loch. Wie praktisch, dass das Spartan Race heuer in Deutschland und Österreich expandierte und just am 09.07.2016 SUPER und SPRINT in Duisburg organisierte. Duisburg … hmm … mehr als das es eine Stadt im Ruhrgebiet ist wusste ich nicht also schaute ich mal was die Spartan Seite an Infos zum Lauf zu bieten hatte. Nach dem üblichen Check von Flügen und Hotels war es dann auch schon entschieden, auf nach Duisburg zur Spartan Premiere im Pott.
Tom der heuer ja eh eine Unmenge an Spartans läuft war schnell überzeugt und so waren wir auch schon zu zweit. Natascha zierte sich anfangs zwar obgleich des Aufwandes nach Duisburg zu reisen, fasste sich aber dann doch ein Herz und machte unser Duo zum Trio. Aufgeregt fieberten wir dem Wochenende entgegen und dann war es auch schon da. Natascha erwartete Tom und mich schon am Düsseldorfer Flughafen da sie einen früheren Flug nahm. Gut gelaunt und voller Vorfreude ging es per Zug weiter nach Duisburg. Unser Hotel lag 10 Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt in sehr zentraler Lage. Wir beschlossen den Freitag bei einem netten Italiener mit gutem Essen (Pasta und Gnocci zwecks Carbo Loading 🙂 ).
Der Wettkampftag begann recht entspannt und wir tankten am feinen Frühstücksbuffet nochmal kräftig voll. Das Gelände der Regattabahn Duisburg lag ein paar Stationen mit der Ubahn plus etwa 10 Gehminuten vom Hotel entfernt etwas außerhalb. Wir schlenderten über die menschenleere Merkatorstrasse zur Station „König Heinrich Platz“.
An unserer Zielstation angelangt spazierten wir dann in Richtung des Geländes. Neben der Regattabahn findet sich auch das Heimstadion des MSV Duisburg. Die großen Parkflächen füllten sich stetig und langsam erwachte das Gelände. Aus allen Richtungen tröpfelten kleinere und größere Gruppen an Spartaner heran und zogen zielstrebig zum Renngelände. Bald darauf zeigten die ersten Absperrbänder, dass die Strecke wohl hier verlaufen würde. Es war der Junior Parkour und etwas daneben wurden 3 Gräben mit Wasser gefüllt … aja der Rolling Mud für die Großen wurde Rennfertig gemacht.
Kurz dahinter fand sich dann das gut bekannte Wahrzeichen als Eingangstor zum Gelände, die Container mit den Netzen zum Drüberklettern. Da warat ma und nu? Wir beäugten ein wenig was sich so an Verkaufsständen und sonstigen Imbißbuden am Gelände befand bevor wir unsere Startunterlagen holten. David einer unserer ganz schnellen stand schon am Schalter und wurde freudig von uns begrüßt. Die Anmeldung ging superschnell und ohne Probleme und flux hatten wir Stirnbänder und Chips ausgefasst. Das wichtigste erledigt musterten wir den Geländeplan um uns ein wenig zu orientieren.
Der Start lag hinter dem Tribühnengebäude in welchem sich auch der BagCheck fand. Neugierig stiegen wir die Stiegen empor und vor uns eröffnete sich ein toller Ausblick auf die Wasseranlage sowie auf den Speerwurf. Ein Stück weiter stand das Multi Rig. Die ersten Sonnenstrahlen blinzelten durch die Wolkendecke und schickten sich an einen angenehm warmen Tag zu zaubern.
Die Tribüne war ein sehr praktisch, sie bot den Fans und Freunden einen komfortablen Blick auf 2 spannende Hindernisse und war für uns auch Haupttreffpunkt. Gut eine Stunde galt es noch bis zu unserem Star zu überbrücken und so schlüpften wir in unsere Rennmontur. Bedingt durch die Fußball EM gestaltete sich die Anschaffung eines Farbenstifts in rot-weiß-rot in Wien sehr einfach und selbiger ist mittlerweile Standard bei Läufen im Ausland. Die Laufbekleidung zurechtgezupft, das Stirnband übergezogen und dann kamen die Wangen dran und strahlten in den österreichischen Nationalfarben. Sollen die Deutschen ruhig wissen, dass da heute ein Schlag ganz verwegener Ösis am Start ist J
Um 09:00 Uhr ging es dann mit der Elite los. David reihte sich in vorderer Position ein und wir wünschten ihm noch schnell alles Gute. Pünktlich ging es dann los, zwar ohne Rauch dafür mit fetziger Technountermalung. Wir waren um 09:30 Uhr mit der ersten Open Welle dran. Zwischenzeitlich hatte sich zu unserer Runde noch Roland gesellt. Wir kletterten über die Einstiegsmauer und suchen uns ein nettes Plätzchen während des obligatorischen WarmUps. Ein wenig hüpfen, squaten und dehnen zum warmwerden. Naja warm war uns eigentlich eh schon da sich die Sonne zwischenzeitlich erfolgreich gegen die Wolken durchgesetzt hatte. Nach meiner 2monatigen Zwangspause (der Bänderverletzung beim Iron Viking geschuldet) war ich doch etwas nervös ob meine Sprunggelenke einem Super standhalten. 3.. 2.. 1.. Arooo und ich lief locker los. Der erste Kilometer verlief eben auf Asphalt und ich brauchte den auch um warm zu werden. Es folgten 4 Wände, 2 zum Drüberklettern und 2 zum Untendurchrollen gefolgt von sehr freundlich gespannten Stacheldraht. In 4 Reihen wurde auf allen vieren recht entspannt durchgekrabbelt. Entlang der Schotterstrasse am Wasser verlief die Laufstrecke die dann immer mal wieder nach links zu Hindernissen abbog. Als nächstes kam der Sandbag Carry bevor es eine kleine Böschung hoch und zu einem Seitengewässer ging. Hier kam dann eine erfrischende Überraschung in Form einer Schwimmpassage.
Auf der anderen Seite angelangt kurz raus aus dem Wasser, im Zickzack durch ein Wäldchen und wieder rein ins Wasser unter einer Brücke durch zurück auf den Uferweg. Natascha die meinem Angebot sie beim Super zu begleiten anfangs eher skeptisch gegenüber stand, kam mit mir als „Tempomacher und Hindernisbuddy“ gut zurecht. Nach den ersten Kilometern waren wir 4 ein eingespieltes Team und zogen flott voran. Der Log Carry war hier eher wegen dem Dickicht eine „Herausforderung“ aber wurde auch zügig gemeistert. Als nächstes kamen 4 Hürden mit einer Höhe von etwa 1,30m. Als erfahrener Spartaner und Gentleman machte ich keine großen Worte und ging vor Natascha auf die Knie um als Stufe zu fungieren J Schwuppdiwupp und auch das war geschafft. Inzwischen waren wir dann auch schon am oberen Ende der Regattabahn angekommen und es ging auf der anderen Seite zurück. Ein kurzer Kletterausflug über eine 2,20er Wand und es ging über eine Brücke in ein Waldstück mit sehr schönen verschlungenen Pfaden. Hier wartete uns die Spartan Organisation mit dem Atlas Carry, einem Balance Beam, einer weiteren Wand, dem Tarzan Swing, der Kletterwand, den Slacklines, einem Tire Carry und zu guter Letzt dem Hercules Hoist auf.
Zurück am Uferweg lag ein laaanger Chain Carry vor uns bevor es wieder zurück zum Spartan Gelände ging. Auf dem Weg dahin erfrischten wir uns nochmal mit 2 doch recht langen Schwimmpassagen um dann im Zielgelände über die Cargo Container zum Seilklettern zu gelangen. Tom ist noch nicht so ganz geübt am Seil und rutschte leider ab. Aber als 4er Team sind die 30 Burpees schnell erledigt J Weiter zum Multirig, dass sich mit feuchten Händen doch etwas flutschig gestaltete. Nun kam das große Zitterhindernis, der Speerwurf. Ich hatte durch die vielen Trainings inzwischen ein recht gutes Gefühl entwickelt und so saß das Ding dann auch mittig. Meine 3 Kompagnons waren leider nicht so glücklich also gab es Burpees. Die Jungs pumpten ihre 30 alleine und ich teilte das Schicksal mit Natascha. Vorbei an einer Menge an begeisterten Zuschauern ging es dann auf die Zielgerade über die Slippery Wall und den obligaten Feuersprung. Den Super im Team und obendrein auch sehr gut geschafft.
Aroo dirtrun.company, Aroo meinen tollen Begleitern, ich bin einmalmehr stolz ein Teil dieses großartigen Teams zu sein!
(Florian “Der Fürst” Zuschnig)
Fotos: hier
Video: hier
Ergebnisse SUPER (1.436 Finisher)
Elite Kategorie
David Muhm, Platz 19 insgesamt in 01:17:57
Open Kategorie
Roland Koch, Platz 278 in 01:50:51
Natascha Jeitler, Platz 279 in 01:50:52
Thomas Gschweidl, Platz 280 in 01:50:52
Florian Zuschnig, Platz 281 in 01:50:51
Ergebnisse SPRINT (923 Finisher)
Elite Kategorie
David Muhm, Platz 9 insgesamt in 40:01
Open Kategorie
Florian Zuschnig, Platz 63 in 52:23
Thomas Gschweidl, Platz 154 in 01:01:44