Am letzten Septemberwochenende ging es bereits zum 23. Mal nach dem Motto „Mensch gegen Maschine“ im Laufschritt auf den höchsten Berg Niederösterreichs, den Schneeberg mit 2.076 m. Die besondere Herausforderung beim Schneeberglauf ist es, schneller als der Dampf-Zug am Ziel auf dem Hochschneeberg anzukommen. Dies schaffen aber jedes Jahr nur die wenigsten Bergläufer. Heuer war dieser Triumpf nur zweien vergönnt.
Cvet Miran aus Slowenien schaffte es in 58:57 Minuten zum Ziel am Hochschneeberg. Die dampfbetriebene Zahnradbahn brauchte für die Strecke 1:02:29. Die schnellste Dame am Schneeberg war Merenyi Timea aus Ungarn in 1:12:40 .
Fast gleich viele Starter stellten sich am selben Tag der Herausforderung „Schneeberg Trail“. Die 32km mit 2.400 Höhenmeter waren an diesem Samstag-Vormittag eine besondere Herausforderung, denn das Wetter war nicht besonders läuferfreundlich. Regen und kühle Temperaturen forderten die Läufer zusätzlich. Der bei uns eher unbekannte Bergläufer aus Tschechien Petr Jir kommt mit diesen harten Bedingungen am besten zurecht. In einer Zeit von 3:14:11 gewinnt er überlegen und stellt auf dieser Strecke einen um mehr als 2 Min. besseren neuen Rekord auf. Bei den Damen gewinnt die mehrmalige Siegerin des klassischen Schneeberglaufes Vroni Limberger in 4:13:50.
Mein Versuch
Eigentlich wollte auch ich heuer erstmals den Schneeberg Trail in Angriff nehmen. Mein Wadenbeinbruch im Juli machte mir aber einen Strich durch meine Rechnung. Also meldete ich mich für den klassischen Schneeberglauf an, mein erster Start bei einem Berglauf. Wobei die Definition „Berglauf“ bei mir nicht wirklich zutrifft. Als ich morgens nach Puchberg anreiste zeigte sich das Wetter nicht gerade sehr freundlich. Der Schneeberg war in eine dicke Nebeldecke gehüllt. Regen und kühle Temperaturen sind aber genau dass, was ich bei Laufbewerben liebe.
Der Start für alle Bewerbe ist direkt im Zentrum von Puchberg. Danach verläuft die Strecke kurz auf Asphalt, bevor es auf Schotter geht. Die Dampflok, die liebevoll „Zaki“ genannt wird macht sich zeitgleich wie die Läufer auf den Weg zum Schneeberg.
Ich habe die Zahnradbahn nur beim Start gesehen und dann wieder am Ziel. Bergläufer bin ich eben keiner. Als einer der Ersten habe ich vom Laufen auf Gehen gewechselt. Irgendwie frustrierend, wenn man von so vielen überholt wird uns sich denkt, woher nehmen die die Kraft bergauf zu laufen. Egal, habe ich mir immer wieder gesagt. Denk an deinen Fuß, dein Ziel: oben ankommen.
Stetig bergan
Also bin ich einfach weitermarschiert, kurze eher flachere Abschnitte, habe ich probiert zu Laufen. Die Höhenmeter haben dann aber auch den anderen Läufern zugesetzt und auch sie mussten immer wieder gehen. Ich hab aber festgestellt, dass ich beim Gehen nicht wirklich langsamer bin als mancher Läufer. Zwei Labestellen warteten nach 5km bzw. 7,5 km. Trotz der widrigen Wetterbedingungen waren zahlreiche Zuschauer entlang der Strecke die uns motivierten und für Stimmung sorgten. Der Großteil der Strecke verlief auf einem Schotterweg, das letzte Stück wechselte dann auf einen Steig der steil hinauf führte zum Elisabethkirchlein , von dort ein letztes Stück wieder laufend, dem Ziel entgegen zum Bahnhof der Schneebergbahn.
Nach 1 Stunde und 38 Minuten durfte auch ich die Finishermedaille in Empfang nehmen. Somit Platz 5 in meiner Altersklasse und gesamt Rang 15.
Besonders erwähnenswert ist der Service: kaum durch den Zielbogen , wurde man in eine Fleecedecke gehüllt (diese durfte man mit nach Hause nehmen) und fast zeitgleich wurde einem auch sein Gepäcksackerl in die Hand gedrückt. Alle Läufer durften dann den Rückweg bequem in der Salamanderbahn antreten.
Stefanie “FestSchnauffiAuffiAmBerg”