Am 28. Mai 2016 machte ich mich gemeinsam mit Mario Hößl auf den Weg nach Moninec – CZ, ein Skigebiet 100km südlich von Prag wo uns etwas neues erwartete – Das Predator Race, welcher an diesem Wochenende in zwei unterschiedlichen Distanzen stattfand und zu dem Zeitpunkt noch niemand der dirtrun.company ausprobiert hatte. Samstag zum Aufwärmen der „Dril“, mit angekündigten 5+ km und am Sonntag der „Brutal“ mit angekündigten 10+ km.
Im Vorfeld hatte ich mich bereits informiert, dass uns viele unterschiedliche (teilweise noch nie vorgefundene) Hindernisse auf der Strecke erwarten würden.
Im Skigebiet angekommen sah man bereits den Start/Zielbereich, der Start direkt in die Skipiste hinein nach oben weg und das Ziel war überschattet von einer RIESEN Rampe welche zuvor überwunden werden musste.
Der Predator (als Predator verkleodete Typen) hat unterschiedliche Hindernisse und Challenges, welche allerdings immer mit einer handicapped-Runde (unterschiedliche Runden durch zumeist unwegsames Gelände) getauscht werden können, jedoch wenn man ein Hindernis nicht schafft – diese verpflichtend absolvieren muss. Auch hier wird stark darauf geachtet Hindernisse zu bauen, welche teilweise nicht schaffbar sind.
Am Samstag ging es für Mario und mich im 5. Startblock los, die Skipiste bis ganz nach oben, zwischendurch viele Hindernisse wie barbedwire – bergauf – crawl, der Stacheldraht hing teilweise bis zum Boden und musste regelmäßig angehoben werden, zusätzlich wurde man nass gespritzt, dann Invertet Wall, zusätzlich 4m Kletterwand, und 3m Wände sowie Wände, welche aussahen wie die Z-Traverse beim Spartan, allerdings musste an den horizontal befestigten Holzteilen 4m nach oben geklettert werden, dann das erste 6m ropeclimbe (gleich mal einen ropeburn am Schienbein zugezogen), danach kamen unterschiedliche Waldstrecken, trails, und die „Rolling Stones“ – glitschige mit Moos bewachsene Steine, welche ewig lange nach oben hochgeklettert werden mussten, kombiniert mit sehr steilem, rutschigen Gelände (Der Arschberg bei der Wildsau is nix dagegen).
Auf der Strecke befanden sich noch lustige Hindernisse wie ein endlos, 20 m langes Multirig bestehend aus monkeybars, 2 bergauf-bergab – Längsstangen, 5 Ringen und noch 4 Seile, welche nur ca. 1,5m von oben nach unten hingen und man dadurch die Füße nicht mit benutzen konnte. Für mich bedeutet dies beim 2. Seil, kurz vor der Glocke erstmalig Abmarsch in die handicapped Runde. Diese bestand aus 400m mitten durch Tannen und unwegsamen Stein-Gelände. Dann sah man rauf zur ersten und einzigen Labestation, vorher mussten noch Sandsäcke ran – diese Dinger waren so schwer und unförmig das man eine eigene Technik entwickeln musste sie überhaupt in die Höhe zu bekommen, ich meine zw. 40-45kg, lt. tschechischer Internet – Seite sollen die Dinger sogar 50kg gewogen haben. Diese mussten einen Teil des Skihanges nach oben und wieder runter getragen werden. Mit Bedauern konnte man als männlicher Teilnehmer dabei zusehen wie einem die Damen der Reihe nach davon liefen, da deren Säcke ca. 15kg wogen…… Die Labestation hab ich dann fast leer gesoffen.
Das Highlight des Events kam jedoch jetzt, am Rückweg musste man am See vorbei, wo ein Mega Ungetüm wartete – eine ca. 8 – 10m Hohe Rutsche welche steil nach unten führte und den Teilnehmer weit in den See schleuderte. Beim hochklettern am Cargonetz wurde man durchgehend vom Predator mit einem Feuerwehrschlauch nass gespritzt und man musste auf einen festen Griff achten um nicht runterzufallen. Beim Losrutschen musste man dann darauf achten dabei nicht einen anderen Teilnehmer wegzuräumen, bzw. im See zu versenken. Ich hab beim Abheben in den See einen gefühlt, endlos langen Luftstand gehabt, wonach mich der See mit dem Nacken voran Aufschlagend hart empfangen hat. Untergegangen wie ein Stein – nach oben gekämpft und mal kurz nach Luft schnappend vor Schmerz – raus aus dem See und weiter, in ein langes Schlammfeld, Richtung Zielgelände – den 2. ropeclimbe noch schnell mit geschnupft.
Dort warteten noch die Ringe, welche man in die Hand bekam und man musste sich an Stahlnägeln in der Luft haltend weiter fortbewegen, für mich 2. handicapped Runde. Dann runter die Piste Richtung Ziel – dort wartet das Rampen Monster – als handicapped hierfür warteten wieder Sandsäcke die den Zielhang wieder rauf befördert werden mussten. 1. Anlauf – nix, 2. Anlauf fast, 3. Anlauf, ganz rauf und abgerutscht. Alleine keine Chance. Beim ca. 12. Anlauf hat es dann geklappt nach dem mir 3 helfende Hände von oben die Hand gereicht haben und mich über die überhängende Rampe gezogen haben – rein ins Ziel, erster Bewerb bestanden – dann noch auf Mario gewartet und ihm auf der Rampe die helfende Hand gereicht.
Der Dril hat einem mit 9,4km und 500 hm, sowie 21 schweren Hindernissen schon vieles abverlangt, also haben wir uns im Hotel mit gutem Bier, Steaks und Wellness auf den Brutal vorbereitet und uns gefragt wie der Brutal wohl aussehen würde wenn 5+ km schon 9,4 km waren und der Brutal mit 10+ angekündigt ist.
Voller Motivation stehen wir also am Sonntag nach der Elite im 1. Startblock und wiederholen annähernd die selbe Srecke, bis auf ein zusätzlicher Anstieg ganz nach oben wo auch zusätzliche Predator Challenges warteten. Der erste Schock kam gleich nach dem Start, vor dem barbedwire-bergauf-crawl gleich mal links nach unten und Sandsack (40-45kg) abholen wieder rauf und runter schleppen, dann erst barbedwire…..am zweiten Anstieg oben wartete ein Hindernis, welches für mich schier unmöglich war. Man stand vor einer 4m Wand an welcher im 40cm Abstand vertikal übereinander angeordnet Löcher gebohrt waren, man bekam zwei kleine Stöcke in die Hand und musste sich hochbefördern, das Benützen der Beine war verboten – wie gesagt, für mich nicht möglich, nichtmal bis zum zweiten Loch gekommen, hab ich mich in der handicapped Runde geärgert, so viel Zeit mit dem Herum probieren vergeudet zu haben. Hinter der Wand die nächste Challenge – den Predator mittels Slingshot und Paintball Kugel abschießen – anvisiert und….. 2 m drüber – Strafrunde…..danach rein in den Wald und die nächste lustige Aufgabe – aus dem Lauf raus einen 20cm langen Nagel mit einem kleinst-möglichen Hammer in einen Baum schlagen ohne den Nagel zu verbiegen. Lustige Challenge bestanden, aber in der benötigten Zeit hätte ich die Strafrunde 3x gemacht.
Am Weg runter wieder in die Dril Runde eingegleist und die Hindernisse der Reihe nach abgeklappert, Multirig sofort bei den Ringen abgerutscht, dahinter wartete zum 2. Mal ein 40-45kg Sandbag – carry, wieder erneut vor der einzigen Labestelle – diese wurde diesmal wirklich leer gesoffen und danach auch noch der See…….. Die Rampe in den See war dank der Temperaturen ein Traum, und die Eintauch – Technik hab ich auch besser hinbekommen als beim Dril. Wieder über das Schlammfeld wurde eine weitere Neuigkeit gegenüber dem Dril eingebaut, ein 3. Mal Sandbag Carry mit selbigen – drecks – unhandlichen – sau – schweren Säcken und danach durfte man 200m durch einen weiteren See schwimmen.
Leider eine gefährliche Passage, da viele Läufer mit Krämpfen im Wasser gerettet werden mussten und dadurch teilweise wirklich von anderen Teilnehmern abhängig waren, die ihnen das Leben gerettet haben in dem sie die anderen über Wasser gehalten haben bis das rettende Kajak kam. Nach dem See rüber in den Endbereich. Wieder ropeclimbe – bei den ropeclimbes muss man noch dazu sagen, dass man 6m nach oben musste und die Glocke eigentlich ein kleines Glöcklein war GAAAAAANZ oben und 1m vom Seil weg, also man musste pro Lauf 2x ganz rauf klettern und nochmal nachgreifen um die Glocke zu erreichen. Ring Hindernis wurde auf Grund von Stau und machbarer Wertlosigkeit gleich gegen die Strafrunde eingetauscht. Also rein in den Wald über Stock und Stein und dann runter in den Zielhang, da war sie wieder DIE Rampe – 4x probiert, 4x den Rand gestreift und nicht halten können, ein Blick zurück zu den Sandsäcken und auf geht’s – ein 4. Mal verf#+%t schwere Säcke den Zielhang wieder hinauf und hinunter – danach war die Kraft bei Null – über die Ziellinie geschleppt und mal 20 min unter einem Schirm am Boden gelegen und stolz, auch diese Challenge bestanden zu haben. Der Brutal Bewerb hatte knapp über 14 km und 600hm, sowie 28 Hindernisse/Challenges.
Predator Race ist eine unglaublich lustige und sehr herausfordernde neue Challenge mit einer guten Idee dahinter. Die Veranstaltung war von A-Z top organisiert und man musste weder beim Registrieren noch sonst irgendwo warten – auch die Startwellen waren über pünktlich und wurden vom Predator zelebriert.
Negatives: Nichts, außer vielleicht dass die Homepage und Anmeldung nur auf Tschechisch ist, war aber dank top-Service via facebook auch kein Problem.
Im September steht noch das Masakr im Norden Tschechiens an – um die „Predator Master“ Medaille zu komplettieren. Dort warten dann 15+km und über 35 Hindernisse auf uns.
Constantin “Pretty One” Schüler
Platzierungen:
Dril: 1.136 finsher
David Dietrich: 4. Platz 01:02:28
David Muhm: 23. Platz/ 24. Gesamt in 01:17:59
Constantin Schüler: 108. / 116. 01:36:03
Mario Hößl: 427. / 510. 02:08:36
Brutal: 701 finisher
David Muhm: 27. Platz Männlich, 33. Gesamt in 01:54:25
Constantin Schüler: 283. / 290. In 02:43:02
Georg Molzer: 309. / 374. In 02:57:21
Mario Hößl: 426. / 468. In 03:04:12
Homepage: hier
Fotos: hier