Nuclear Race Rush Weekend (UK) – 19.05.2019

Zum 3. Mal in Folge ging es für mich im Mai in das kleine Städtchen Brentwood. Nur 25km von London entfernt findet sich dort das Festivalgelände des Nuclear Races. Über das Jahr verteilt, finden insgesamt 4 Veranstaltungen statt:
– Rush Weekend: 7km bzw. 12km Rush und Oblivion – bis zu 48km
– Summer Party: freier Eintritt auf dem Gelände
– Blast/Blackout: 5km so oft wie man in 2 Stunden schafft, unter Tags oder in der Nacht.
– Fallout: 7km und 12km

Zusätzlich gastierten letztes Jahr (und auch heuer wieder) die OCR Weltmeisterschaften auf dem Nuclear Race Gelände.

Ein gewaltiger Fundus
Da es sich um ein Privatgelände handelt kann der Veranstalter die robusten Hindernisse einfach das ganze Jahr über stehen lassen. Auch die Waterarea und die Gräben können bleiben und müssen nicht wie bei vielen anderen Veranstaltungen im Anschluss wieder zugeschüttet werden. Dadurch hat sich im Laufe der Jahre eine beachtliche Anzahl an Hindernissen angesammelt (es kommen jedes Jahr ca. 10 neue dazu) Aus diesem Pool (ca. 300!!!! An der Zahl) werden dann jedes Jahr andere ausgewählt damit eine gewisse Abwechslung erhalten bleibt.

Während des Events sind die verwendeten Hindernisse von 1-X nummeriert – heuer waren es knapp 200 pro 12km Runde. Dazu zählen sowohl natürliche als auch gebaute Hindernisse. Alle aufzuzählen ist kaum möglich, aber auf mein Nachfragen hab ich vom Veranstalter eine Liste aller Hindernisse von 2019 bekommen.

Die Highlights waren die unzähligen Multirigs, die 7 Wasserrutschen sowie der Flying Fox über die Waterarea. Die ca. 80 Meter lange Monkeybar war heuer leider nicht in Verwendung.

Race Days
Am Samstag stellten wir uns zu viert dem 7km Rush um die Strecke kennenzulernen. 2 Stunden und 17 Minuten genossen wir die Masse an Hindernissen. Das Jahr zuvor gab‘s am Samstag die 12km, wobei das einfach schon zu viel ist wenn man am nächsten Tag noch das Oblivion machen will.

Am Sonntag starteten wir in einer Gruppe aus 7 Leuten von der union dirtrun.company und dem Team Celtic Warrior beim Oblivion, der Königsdisziplin des Nuclear Races. Dabei kann man die 12km Strecke so oft laufen wie man es in 8 Stunden 30 Minuten schafft – bisher hat noch keiner 5 Runden geschafft. Die Oblivion Läufer bekommen ein eigenes Shirt mit Namen drauf und haben damit Vorrang bei allen Hindernissen.

Das Regelwerk änderte sich dabei jedes Jahr. 2017 hieß es „nur“ versuch es am Hindernis zumindest 2 Mal, wenn‘s nicht klappt lauf weiter. 2018 musste man als Strafe eine Sanduhr ablaufen lassen (30 Sekunden) also eine Zeitstrafe. Heuer gab es zum ersten Mal Strafübungen wobei es entweder ein Carry, eine kleine Laufstrecke oder ein Strafhindernis zu bewältigen gab. Wollte man sich für die EM/WM qualifizieren gab‘s ein eigenes Armband, dieses wurde einem abgenommen sollte man eine Strafübung nicht machen. Für alle die keine Quali wollen heißt es einfach: habt Spaß!

Bei ca. 200 Hindernissen auf 12km muss einem klar sein, Laufen steht bei dem Event nicht im Vordergrund. Die längsten Laufstrecken sind nur ein paar Hundert Meter, die Abstände von Hindernis zu Hindernis sind oftmals nicht vorhanden.

2017 quälte ich mich noch über 3 Runden, 2018 und 2019 lief ich jeweils nur 2 Runden, dafür aber ein bisschen flotter. Nach 4 Stunden und 12 Minuten waren die rund 400 Hindernisse geschafft und mit brennendem Oberkörper ging‘s ins Ziel.

Ein absolut positives Resümee
– Startwellen und Tickets können gratis verändert oder übertragen werden.
– Spannende/Außergewöhnliche Hindernisse welche es nur beim Nuclear Race gibt.
– Das Festivalgelände gleicht einem Volksfest, Essensstände, Chillout-Areas, Liveband.
– Und vor allem warme Duschen für alle!!! Trotz 5000 Starter pro Tag

Die perfekte Organisation, die absolut einmaligen Hindernisse, Preis/Leistung und die unvergleichbare Stimmung am Festivalgelände machen das Rush Weekend für mich zum besten OCR Event das ich kenne!

Jan “TrailRunnerWithPassion4Mud” Gschwantner