Während sich ein Haufen d.c’ler in Amstetten beim CityAttack erneut den Titel „Größtes Team“ holte, zogen ich und mein treuer Exotenlaufreisepartner Christian wieder los in unbekanntes OCR Land. Kroatien stand am Plan mit dem Lauf Mountainmadness. Wie die Exoten im Baltikum hatte ich die Kroaten auch länger schon am Plan und es gab da mal einen Lauf vor Split auf einer Insel, der damals mein Interesse weckte. Bilder der damaligen Strecke mit Blick auf das türkise/kristallklare Meer, Laufpassagen am Strand und in den Hügeln … ach ja so kann man mich schnell für einen Lauf gewinnen.
Tja wir schreiben 2022 und es liegen ein paar Jahre zwischen Inselidyll und Realität. Die Seuche hatte auch in der kroatischen Sportwelt ihre Spuren hinterlassen und so gibt es den Mountainmadness nun in einer kleinen Ortschaft nahe der Slowenischen Grenze, Ravna Gora. Von Wien sind es grundsätzlich sehr bequeme 5 Autostunden die nur auf Autobahnen verlaufen. Also machten wir uns vom schönen 21sten Wiener Gemeindebezirk am Freitag ab in den Süden … der Sonne entgegen … was erleben und einen heben UND SO WEITER 😊 Der Urlauberverkehr trübte aber rund um Zagreb die Stimmung und so wir waren froh dann bei unserem Übernachtungshotel die volle Autobahn endlich zu verlassen. Eine große Portion Gegrilltes und ein kühles Pivo im Gastgarten waren der dringend benötigte Seelenbalsam nach der Fahrt.
Am nächsten Morgen standen lt. Navi 45km Fahrt in etwa 40min zum Startgelände an. Ein kleines Frühstück eingeworfen, die Rennkluft angelegt und wieder auf die Autostrada weiter nach Ravna Gora. Kaum auf der Autobahn wurde der Verkehr wieder dichter und wir standen recht bald in einem stattlichen Blechwurm. „Oidaaaaaaaaa es ist 8e in da Frua … wos is do so vü los??????“ Eine weitere nervenaufreibende Fahrt hinter uns kamen wir dann doch in Ravna Gora an. Ein beschauliches Örtchen umgeben von stattlichen Hügeln / kleineren Bergen. Im hinteren Teil lag die Schule wo ein Zelt und ein paar Fahnen wehten. Ich hatte online schon gesehen, dass nur rund 90 Teilnehmer für die 3 Distanzen (7, 14 und 21km) angemeldet waren und so blieb es sehr ruhig im Start-/Zielgelände.
Kurz vor 10 gab es eine kurze Läufereinweisung … alle Distanzen starten gemeinsam, die Strecke geht durch die Wälder, 15 Burpees wenn man ein Hindernis nicht machen will usw. 3… 2… 1… und loooos ging es in praller Sonne und gleich eine satte Steigung hoch. Das enge und recht dicke Startnummertrikot mit den 27 Grad Außentemperatur ließen meinen Schweinehund sehr laut grunzen. Die Strecke bot aber glücklicherweise viel Schatten und die gelegentliche Brise machten es halbwegs erträglich für mich. Das erste Hindernis erwartete uns nach dem ersten Kilometer und war eine Z-Wall. Weiter auf der Fortstraße zu einem Olympus mit Trittleisten.
Je Kilometer folgte ein Hindernis, welches auch nicht sonderlich anspruchsvoll ausfiel. Eine Sprossenwand, eine Schrägwand, eine Inverted Wall, einmal Sandsacktragen, eine 2,10m Wand, ein Through, ein Reifenquetscher, einmal Netzrobben und zu guter Letzt ein Cargonetz. In Summe 11 Hindernisse auf knapp 7km mit rd. 250 HM Anstieg. 2 Labestationen mit Iso und Wasser rundeten die Strecke sehr gut ab.
Ich war sehr froh nach 2 heißen Runden mich im Schatten des Zielzeltes einzufinden und genoss ein eiskaltes Isosafterl. Christian folgte meinem Vorbild ebenfalls und so nahmen wir unsere Medaillen entgegen.
Nach einer erfrischendem Dusche im angeschlossenen Turnsaal, einem kräftigen Bohneneintopf und dem obligaten Finisherbier, ging es dann wieder zurück nach Wien.
Mein Fazit:
Der Mountainmadnes in Ravna Gora bietet eine schöne 7km Trailstrecke mit knackigen Anstiegen. Die Hindernisse sind einfach bzw. moderat anspruchsvoll. Ein nettes Startersackerl und ein warmes Essen runden das Bild ab und hinterlassen bei uns einen positiven Eindruck. Für Hardcore OCR’ler wird es wohl etwa zu wenig sein aber als Abstecher (wenn man schon mal zwecks Urlaub oder so in der Gegend ist) eignet sich der Mountainmadness auf alle Fälle.
Florian “heißambergmogigoaned” Zuschnig