Matterhorn Ultraks EXTREME (Jan)
Für mich ging es bereits zum zweiten Mal ins wunderschöne Zermatt um mich dem Matterhorn Ultraks Extreme Bewerb zu stellen. Nachdem ich letztes Jahr den Sky Strecke mit 49km und 3.600hm gefinisht hatte, versuchte ich mich heuer an der kürzeren aber wesentlich schwierigeren Strecke dem Extreme.
Nachdem ich in den Tagen vor dem Race mit Elli schon mal Teile der Strecke besichtigt hatte, wusste ich zumindest teilweise was mich erwarten würde, unterschätzt habe ich die Strecke dennoch.
Gestartet sind wir am Freitag um 08:00 und bereits der erste Cutoff war sehr knackig. Für die ersten 4,2km und 1.160hm hatten wir gerade mal 80 Minuten Zeit. 70 Minuten genau habe ich dafür gebraucht und war mir ziemlich sicher, der zweite Cutoff wird entspannter zu erreichen sein, dem war nicht so.
Die Strecke verlief ab dem 1. Cutoff größtenteils nur noch querfeldein durch hochalpines Gelände über unzählige Schneefelder und Geröllfelder. 3 Stunden 45 Minuten hatte ich auf meiner Uhr als ich den 2. Cutoff – die Rothornhütte auf 3.200hm – erreichte, bei 4 Stunden wäre es hier bereits vorbei gewesen.
Obwohl ich auf den letzten 5km mit 1700hm bergab nochmal richtig Gas gegeben habe (1 Stunde 15 Minuten) brauchte ich in Summe 6 Stunden und 47 Minuten um die 24km lange Strecke zu absolvieren. Die Siegerzeit mit 3:14:39 ist mir völlig unbegreiflich – übermenschliche Leistung von William Boffelli.
Matterhorn Ultraks SKY (Elisabeth)
Mein großes Ziel 2021 war es, bei den Matterhorn Ultraks 2021 die SKY Distanz zu laufen. 49km und 3.600hm heißt es in alpinen bis hochalpinen Gelände zu überwinden. Der höchste Punkt des Events befindet sich am Gornergrat auf 3.135m!
Für mich hatte dieses Event auch großen emotionalen Charakter, da ich als Kind fast jeden Sommer in Zermatt verbracht habe und viele Wanderwege noch von damals kenne, die es während des Laufs zu überwinden gilt
Fünf Tage vorher reiste ich an um mich zu akklimatisieren und noch ein paar Wanderungen in Angriff zu nehmen. Hier nahm ich, gemeinsam mit Jan der einen Tag vor mir bei der „Extreme Distanz“ starten würde, zwei 3000er in Angriff um mich an die Höhe und an die Höhenmeter zu gewöhnen 😊
Das Corona Präventionskonzept sah vor, dass man sich beim Eingang der „Festival Area“ registrieren musste. Armbänder in unterschiedlichen Farben symbolisierten für die Volunteers wer geimpft, genesen (grün) oder getestet (rot) war.
Am Tag des Events war der Himmel blitzblau, die Temperaturen lagen bei 10 Grad … also perfektes Wetter für einen langen Lauftag.
Durch die Corona Richtlinien gab es Startwellen von A-G die im 5 Minuten Takt starteten. Leider kam ich in die letzte Startwelle, so hieß es am Anfang Meter machen und einige Leute überholen 😉 Die ersten 400hm ging es locker über Wanderwege hinauf bis zur ersten Labe „Sunegga“. Dann eine kurze Downhillpassage und schon gings hoch hinauf auf 3.135m. Auf knappen 7km kamen knackige 1.000hm zusammen und man wurde dafür mit atemberaubenden Ausblicken auf die umliegenden Gletscher und das Matterhorn belohnt. Oben hieß es dann kurz die Trinkflaschen auffüllen (Essen gabs bei dieser Labe nicht) und weiter gings mit einem schönen langen Downhill zum Furi hinunter. Bis zum nächsten Uphill gab es noch eine Hängebrücke zu überqueren, ein weiteres Highlight dieses faszinierenden Rennens. Die nächste Steigung wieder auf 2.500m rauf zog sich etwas dahin aber umso schöner war dann das Gefühl oben am Schwarzsee angekommen zu sein! Nach einer stärkenden Labstation mit ein paar Proteinkuchen war die Motivation groß denn es ging berab! Solange bis mir einfiel das ich noch ca 1.000hm vor mir hatte. Die Landschaft war zwar traumhaft und ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, doch die Sonne hatte nun ihren Höchststand erreicht und brannte unbarmherzig auf mich herab. Zum denkbar richtigen Zeitpunkt meines Motivationstiefs wartete Jan auf mich um mich die letzten Meter bergauf noch mal richtig zu pushen (DANKE nochmal :D) Die letzten 20km verliefen über einen traumhaften Höhenweg bei dem man wirklich darauf achten musste nicht zu stolpern da man von der Umgebung so gefesselt war. Auf den letzten 4km hieß es noch mal knapp 1000hm bergab hinunterzuballern. Wenn hier schon die Gelenke schmerzen, eine sehr undankbare Strecke, bei mir war jedoch alles gut und ich konnte diesen letzten Downhill noch mal richtig genießen. Auf den letzten Metern die ausnahmsweise über Asphalt führten packte ich noch mal alle Reserven aus (wie gesagt, danke fürs anschreien 😉) und rannte wie eine gestörte mit einer Zeit von 8:52h ins Ziel.
Ich konnte mir den 184 Gesamtplatz von 560 internationalen Startern sichern und den 7 Platz von 16 in meiner Altersgruppe.
Dieses Rennen war kilometertechnisch zwar nicht mein längstes, aber auf jeden Fall das härteste was Höhenmeter, Höhe und Gelände betrifft – und ich bis heiß auf mehr 😊
Ich kann die SKY Distanz allen nur wärmstens empfehlen die auf ein bisschen Quälerei in wunderschönen Gelände stehen!
Link zum Eventvideo:
https://www.facebook.com/matterhornultraks/videos/803568793670039/