Nebst der Frage, welches Schuhwerk wohl das passendste für einen bevorstehenden Lauf ist, stellt sich auch vielen Athleten die Frage nach einem Schutz der Hände. Wir möchten euch nun, beginnend mit diesem Review, auch verschiedene Handschuhe vorstellen, welche bei diversen Bedingungen getestet wurden. Unser erstes Paar ist dabei schon ein ganz spezielles und in internationalen Hindernislaufkreisen ein oft erwähntes, der Mad Grip Pro.
Es scheiden sich die Geister
Die Frage, Handschuhe in einem Wettkampf zu verwenden, entzweit wie wohl keine zweite die „Massen“. Handschuhe als Schutz gegen Witterungseinflüsse zu verwenden steht außer Diskussion, aber beim Thema Verbesserung des Griffs gehen die Meinungen auseinander. Ich persönlich laufe in 9 von 10 Fällen im Wettkampf ohne Handschuhe, da ich bis dato kein Modell gefunden habe, welches mich zum überwiegenden Teil zufrieden stellt. Das Modell welches nun vorgestellt wird, habe ich seit gut 2 Jahren in meinem Besitz und wurde bei einfachen trockenen Bedingungen wie auch bei sehr nassen und gatschigen Verhältnissen getestet.
Der Namensgeber des Handschuhs ist auch gleichzeitig sein Hersteller. Die amerikanische Firma Mad Grip hat sich auf die Herstellung von nahtlosen Handschuhen für den Arbeits- und Freizeitbereich spezialisiert. Ihre Modelle zeichnen sich dabei durchwegs durch eine sehr gute Verarbeitung und der damit einhergehenden Haltbarkeit ab.
Mein Modell, der Mad Grip Pro Palm Knuckler, hat eine gut 1mm dicke Gummi-/Kunststoffbeschichtung, welche über die gesamte Handinnenfläche verläuft. Zusätzlich sind an den Fingerinnenseiten auch noch v-förmige Verzahnungen vorhanden, die noch ein kleines bisschen mehr an Haftung bringen (sollen). Um aber trotz der Beschichtung die Flexibilität zu wahren, sind die Fingerrücken ausgespart.
Größe, Form und Funktion
Der Mad Grip Pro Palm ist eher für schmale kurze Hände geschnitten. In meinem Fall habe ich ein Paar in Größe L-XL und es ist mir um einen Ticken zu eng wie auch zu kurz. Vor allem was die Länge anbelangt, welche über das Handgelenk zurückreicht, fällt der Pro Palm sehr minimalistisch aus. Der Tragekomfort trotz des (in meinem Fall) beengten Gefühls ist aber dennoch gut.
Was den Halt und die Feinfühligkeit anbelangt, ist der Pro Palm mehr auf der Seite des Halts zu finden. Die Haftung unter trockenen Bedingungen auf glattem oder lackiertem Holz wie auch Eisen oder Plastik ist phänomenal. Hier erfüllt der Firmenname Mad Grip sein Versprechen völlig. Rauheste Holzkonstruktionen und scharfkantiges Blech konnten der dicken Beschichtung nie etwas anhaben. Einen weiteren Pluspunkt für die dicke Beschichtung gibt es bei Ziehhindernissen wie zB dem Traktor-Pull. Kein lästiges Einschneiden in die Handflächen stört mehr den athletischen Vortrieb.
Man könnte fast schwärmerisch werden, doch das ABER kommt wie das Amen im Gebet. Was der Pro Palm im trockenen Zustand an Grip bei Hangelhindernissen bringt, dass verliert er jäh, wenn es feucht oder gar gatschig wird. Monkeybars aus blankem Alu/Metall oder der A-Frame (getestet bei Spartan Race CEE) werden im nassen Zustand mit dem Pro Palm deutlich erschwert.
Fazit Mad Grip Palm Pro
Der Mad Grip Pro Palm ist ein super Handschuh für den trockenen Einsatz bei Hindernisläufen, der ein gutes Plus an Halt bei Hangelhindernissen bringt. Er schützt die Hände selbst vor schärferen Objekten, die einem im Zuge eines Laufes unterkommen. Nicht empfehlenswert ist er bei nassen/gatschigen Bedingungen, bei denen es um Grifffestigkeit geht. Hier ist man mit den bloßen Händen im Vorteil. Sein Schnitt fällt recht schmal und kurz aus, weshalb bei der Anschaffung lieber eine Nummer größer gewählt werden sollte.
Wie beim Schuhwerk so ist es auch bei den Handschuhen, es haben alle Modelle ihre spezifischen Eigenheiten, um die man Bescheid wissen sollte. Der Mad Grip Pro Palm ist definitiv eine Messlatte wenn es um allgemeine Robustheit bzw. Schutz geht und im Einsatz bei trockenen Verhältnissen.
(Florian Zuschnig)
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