ASICS gehört weltweit zu den größten Marken im Laufschuhsegment und mir wären ihre Modelle bis dato noch in jedem Sportgeschäft untergekommen. Da möchte man doch fast meinen, dass ASICS obgleich seiner Dimension auch an der stetig wachsenden Trendsportart Hindernislauf partizipieren möchte. Dem scheint aber nicht so oder zumindest nicht so ganz. Für den Trailbereich gibt es solide Schuhe wie bspw. den Fujitrabuco oder das Modell Sonoma aber für den gröberen Einsatz im Schlamm sind diese weniger gut geeignet. Abhilfe schafft hier aber das Modell Fuji Runnegade welches ich euch im Folgenden in der Version 2 vorstellen möchte.
Irgendwie Schade
Wie schon in der Einleitung erwähnt gehört ASICS ja zu den ganz Großen am Laufschuhmarkt. Ich selbst laufe seit Jahren zwei verschiedene Modelle im Training und bin mehr als zufrieden. Im Hindernislaufsport ließ sich ASICS ein wenig Zeit, um genau zu sein bis ins Jahr 2015, bevor das erste richtige Gatschlaufmodell am Markt seine Position suchte, der Fuji Runnegade.
Die Version 1 des Runnegades habe ich mir Ende 2015 zugelegt und sie bei meinen bisher härtesten und längsten Wettkämpfen ausgiebig getestet. Im Dezember 2016 beförderte ich sie nach dem Beast und Hurricane Heat auf Bintan Island dann in die wohlverdiente „Pension“. Da ich vom Runnegade im Großen und Ganzen sehr begeistert war, stand es für mich außer Frage, die Version 2 anzuschaffen. Und hier ist sie!
Der Fuji Runnegade 2 ist seit dem Jahr 2016 auf dem Markt, wird aber leider seitens ASICS anscheinend nicht mehr weiterentwickelt bzw. vermutlich auch nicht mehr produziert (da sich auf der Homepage kaum etwas dazu findet).
Das finde ich sehr schade, da der Runnegade ein durchwegs gut verarbeiteter Schuh ist, der ein paar tolle Eigenschaften hat, die ihn von anderen Mitbewerbern in dem Segment hervorheben. Zu den wesentlichsten Änderungen zwischen Version 1 und 2 gehören eine Überarbeitung der Schnürung (Schlaufen anstatt Ösen) und eine verbesserte Abriebfestigkeit des Obermaterials.
Schnitt, Profil und Gefühl des Runnegade 2
Den Runnegade vergleiche ich gerne mit Sportschalensitzen in einem Auto. Es ist zwar ein wenig mühsam reinzukommen, aber ist man erstmal drin, ist es ein tolles Gefühl. Diesem Vergleich kann man auf gewisse Weise schon entnehmen, dass der Schnitt des Schuhs eher schmal ausfällt. Dem ist auch so. Da ich aber über einen schlanken Fuß ohne größere „Unwuchtigkeiten“ verfüge, fühle ich mich mit dem Runnegade sehr wohl. Um einem das Anziehen des Schuhs zu erleichtern (auch bedingt durch den Neoprenknöchelabschluss) haben die findigen Designer an der Zunge und an der Ferse Schlaufen angebracht. Ohne diese Schlaufen wäre es sonst fast nicht möglich, mit kalten/nassen/zittrigen Händen den Schuh an- oder auszuziehen. Das richtig geniale am Runnegade ist der erwähnte Knöchelabschluss aus Neopren.
Dieser verhindert das Eindringen von lästigen Besuchern wie Steinchen und Sand, was bei Läufen an indonesischen Stränden oder durch polnische Seen (Bieg Katorznika) eine super Eigenschaft ist. Auf der anderen Seite muss aber auch gesagt werden, dass, was einmal seinen Weg in den Schuh gefunden hat (Dreck, Wasser), kaum von selbst wieder rausgeht. Man bedarf doch einiger Schritte mehr als bspw. beim Speedcross, um wieder „schwappfrei“ zu laufen.
Sohle
Die Sohle ist aus einer recht harten Gummimischung konzipiert und ist mit gröberen Stollen in Dreiecksform bestückt. Meine Erfahrungen mit dem Runnegade auf trockenem und lockeren Untergrund sind sehr gut. Der Zehenschutz, das Obermaterial und das Profil geben eine sehr gute Rückmeldung vom Untergrund. Abzüge bekommt er aber bei sehr nassem und matschigem Terrain. Besonerds auf nassem Fels und sehr tiefem Boden hatte ich mit der Traktion zu kämpfen. Dafür unterstützen die bezahnten Stollen unter den Zehen gut bei der Überwindung von Mauern.
Mit einem Gewicht von rund 270 Gramm gehört der Runnegade nicht zu den Leichtgewichten, aber das Obermaterial und der Knöchelabschluss sind es wert, ein paar Gramm mehr am Fuß zu tragen.
Mein Fazit
Die Version 1 des Runnegades hat mich trotz kleiner Schwächen in Punkto Schnürsystem (Ösen scheuerten Schnürsenkel durch) und Obermaterial dazu bewogen, die Version 2 zu kaufen. Der Fuji Runnegade 2 hat mich dabei bisher noch nicht enttäuscht. Wohl aber auch daher, dass ich ihn entsprechend seiner Stärken einsetze.
Diese liegen auf weichen Untergründen wie Schotter, Sand und Schnee und auch im Wasser. Sofern man im Wasser nicht über Felsen klettern muss. Lange und sehr tiefe Böden werden mit dem Runnegade eher zur Nervenprobe, da sich das Profil dann nachhaltig zersetzt. Ein gelegentliches Gatschloch verträgt er aber ohne weiteres. Die Gummimischung übersteht auch harte Passagen auf Asphalt recht gut. Hier spürt man als Fersenläufer schnell die vergleichsweise niedrige Sprengung von 6mm, die einem die Knie erzittern lässt.
Der Fuji Runnegade 2 ist ein toller Schuh für den Hindernislaufsport, der mit Glück für wenig Geld in ASICS Outlets (zB Parndorf für € 50) oder im Netz zu haben ist.
(Florian Zuschnig)
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Weitere Schuhe hier: Salomon Speedcross Inov-8 X-Claw 275