Bieg Katorznika (POL) -10.08.2019

Am Freitag, den 9. August 2019, machten sich 17 AthletInnen der union dirtrun.company auf den Weg nach Lubliniec zum Bieg Katorznika.

Warum man nach Polen zu einem Lauf fährt, fragt ihr Euch? Naja, wegen dem Hammer-Blech! 🙂 Wahrlich und Ungelogen … Das größte Blech – EVER!

Dank unseres polnisch-stämmigen Imports Monika, mussten wir uns weder um Anmeldungen, Ummeldungen, Hotelbuchungen oder dergleichen kümmern. Wir übermittelten unsere Daten an Moni und sie kommunizierte alles weiter.

Anreise
Da ich erst um 16:30 Uhr von meiner Arbeit loskam, wurde es doch später als gedacht. Der wochenendliche Reiseverkehr durch Tschechien war im Rahmen des erträglichen, 2x standen wir in einem leichten Stau, aber sonst ging es flott dahin.

Nachdem wir zu fünft im Auto waren, war es auch ganz lustig und die Fahrt verging wie im Flug.

Wir versuchten noch unser Glück am Veranstaltungsgelände, dass bis 21h die Startnummern ausgab, aber leider waren wir zu spät. Als wir dort eintrafen, waren die Mitarbeiter gerade am Gehen und wir mussten bis zum nächsten Tag auf unsere Goodies und das legendäre Shirt warten.

Na dann halt heute nicht … etwas enttäuscht fuhren wir ins Hotel.

Die Unterkunft
Das Hotel Prawdzic Palac, ist 9 min vom Veranstaltungsgelände entfernt. Das Wort “Pałac” heißt übersetzt “Palast”. So war die Atmosphäre dort dann auch – alles sehr elegant eingerichtet. An den Wänden reihten sich Gemälde polnischer Königen neben Bilder von Kunstwerken z.B. von Da Vinci. Wie bereits erwähnt, machte es einen sehr noblen Eindruck. Falls das Personal sich bei unserem bunten Haufen etwas gedacht hat, dann haben sie uns das keine Sekunde merken lassen – im Gegenteil, sie waren alle sehr bemüht. 

Lobend erwähnen möchte ich auch das hoteleigene Restaurant! Ausgesprochen köstlich waren die Speisen – zumindest waren alle Teller leer gegessen (natürlich auch mit Davids Hilfe 😉 ) wenn ich mich so umsah. Zum Frühstück gab es ein abwechslungsreiches Buffet, mit u.a. nationalen Spezialitäten.

Abholung der Startunterlagen
Wir fuhren rechtzeitig los um unsere Startunterlagen zu holen. Der kostenlose Parkplatz ist nur wenige Gehminuten vom Veranstaltungsgelände entfernt. Ein Ausweis und 3 Unterschriften später und man hat die Anmeldung unkompliziert erledigt.

Ich muss dazu sagen, obwohl wir einige Nachmeldungen und kurzfristig 2 Ummeldungen hatten, war alles vorbereitet. Die Kommunikation per Mail hatte einwandfrei funktioniert. Da kann sich so mancher Veranstalter etwas abschauen.

Vorbereitung vorm Start
Sehr wichtig, einige Materialien dürfen bei diesem Lauf nicht fehlen. Sehr viel Gafferband. Nein – nicht zum gegenseitigen Knebbeln, sondern um seine Schuhe und Schienbeinschoner (bei uns einfach zurechtgeschnittene Heizungsisolierungen) fest zu kleben. Ich würde eher älteres Laufgewand anziehen, um es im Notfall danach vor Ort zu entsorgen. Handschuhe, Blasenpflaster, Nagelbürste, Badeschwamm, Betaisondonaspray, Pinzette – sind weitere praktische Utensilien.

Start
Das Angenehme bei dem Lauf ist, das der Start für uns Mädels erst um 12h war und man somit genüsslich ausschlafen und in Ruhe sein Frühstück genießen konnte.

Im Gegensatz zu anderen Läufen starten Frauen und Männer getrennt.

Auf in den Kampf
Nach anfänglichem Motivieren und dem bekannten Countdown startete die rund 200 Teilnehmerinnen zählende Startwelle pünktlich um 12:00 Uhr. Die „Aufgabe“ beim Bieg Katorznika ist es, den kompletten See zu umrunden. Natürlich startet man ins Wasser – am Land kann jeder. 20% Wasser, 60% Schlamm, 20% an Land. Die kleinen Laufpassagen waren im Gegensatz zum vorigen Jahr etwas länger.

Beim Start ist es wichtig sich an den Schultern der Vorderfrau fest zu halten. Durch die Masse an vorwärts ziehenden entsteht ein Sog und leicht hüpfend kamen wir gut den ersten Teil des Sees voran. Danach ging es ins Schilf, anschließend ein Bach mit Ästen und Steinen, Schlammgräben, natürliche Hindernisse, wie umgestürzte Bäume, Gräben usw. Wasser und Schlamm. Gut das wir uns am Mittwoch davor bei David zum Waden Baden angemeldet hatten um einen kleinen Vorgeschmack zu bekommen.

Je mehr Strecke man zurückgelegt hatte, desto dunkler wurde das Wasser. Dafür waren die Schienbeinschoner wieder optimal, man konnte nicht mehr sehen wo man hintrat.

Morast und Schlamm, Schilf, Wasser und der Schlamm wurden dichter. Für jemanden wie mich, einem 1,54m großen Zwerg steht der Schlamm zeitweise bis zum Hals – nicht wie bei den anderen, zur Hüfte oder Brust. Ich musste mich mit meinem gesamten Körper durchkämpfen.

Diejenigen die versuchten neben dem Schlamm zu gehen, wurden wenn Streckenposten vorhanden waren gleich wieder in den Schlamm geschickt.

Einige kleinere Hindernisse warteten am Schluss. Im Grunde genommen ist die gesamte Strecke von rd. 12 km ein einziges Hindernis, dass bewältigt werden muss. Mental würde ich sagen eine große Herausforderung, wenn man im Schlamm und Morast steckt und sich versucht rauszuwinden.

Wir haben es geschafft. Alle 17 sind wir fast verletzungsfrei durchgekommen und konnten am Schluß das Megablech entgegennehmen.

Anschließend  ließen wir dann den Tag bei einem guten Abendessen im Hotel ausklingen.

Duschen
Duschen sind vorhanden. Der gröbsten Dreck wurde im See abgewaschen, danach ging es für die Frauen in ein Bundesheerzelt. Die Herren hatten Freiluftduschen.

Fazit
Wer dieses imposante Blech haben möchte, sollte hinfahren um es einmal selbst zu erleben. Eine gelungene Veranstaltung, ein topmotivierter Sprecher, der uns allesamt namentlich beim Zieleinlauf erwähnte (größte ausländische Gruppe *wohoo*) und obendrein wurden wir dann auch noch mit einer Umarmung begrüßt.

Vielleicht sehen wir uns ja nächstes Jahr beim Bieg Katorznika 🙂

Marion „Rutschzwergal“ Piotrowicz-Weiss
Monika „DieSemiPolnischeCheckerin“ Piotrowicz-Weiss