Alle Jahre wieder im Frühjahr wenn die Planung für die neue Saison ansteht um sich ein paar sportliche Ziele zu setzen, fallen einem gleich einige Sachen ein die schon die letzten Jahre bereits bezwungen wurden. Der Klassiker schlechthin WSDR im Herbst ein Muss. Gleich eines der Frühbucher Voucher ergattert und das Training beginnt.
Doch dieses Jahr sollte es anders kommen und das wurde es auch.
Das Ruppersthaler Mammutlaufteam machte am 13.10 einen Ausflug nach Dorfgastein wo dieses WE der „Beinhoat – Das Vertical“ stattfand.
Mein Glück war, dass bei diesem Team ein Läufer ausfiel und ich so gefragt wurde an seiner statt mitzumachen. Nachdem ich die Wildsau in der Hellsklamm im Herbst bereits 8 mal gemacht hatte, überlegte ich nicht lange. Das dort kann nicht schlimmer sein als zigmale den Arschberg hoch. Schließlich sind es nur 3,3 Km mit 1200 HM zum Gipfel des Fulseck rauf … klingt ja nicht so schlimm.
In Dorfgastein angekommen wurde gleich die Unterkunft beim Wengerbauer bezogen (Zimmer Nr. 7 Hexenhaus, !!! Voi leiwond !!!) von wo aus gleich der erste Blick auf die Strecke gerichtet war.
Das Besondere an dem Lauf ist die Streckenführung … diese ist nämlich für die Läufer frei wählbar. Man hat die Wahl zwischen dem direkten Weg über die Lifttrasse oder über den zu Beginn weniger steilen Wanderweg.
Kurz mal gegrübelt … na no na ned es wird der direkte … unter 1:10:00 wird‘s schon werden …schaut von herunten nicht so wild aus …
… es war hart, härter, BEINHOAT!
In der Früh geweckt mit herrlich sonnigem Blick auf die Berge vom Bett aus, ab zum Frühstück und weiter zur Registrierung. Siehe da, es gab nebst der Startnummer auch ein gut gefülltes Startersackl (Adidas T-Shirt, RedBull, Energie Riegel und Gel, Naschzeug, Essensgutschein, Karte für die Fahrt ins Tal mit der Gipfelbahn).
Sachen richten, umziehen, kleines Rundal laufen zum Warm werden und dann ab in den Startbereich. Pünktlich um 11 wurde mit einem lauten Knall aus einer Kanone der Startschuss gegeben und ab auf Piste oder besser gesagt auf die Trasse. Im flotten Tempo ging‘s die ersten Meter dahin und es wurde zunehmend steiler. Schon mehr auf alle Vieren krabbelnd musste ich auf meine Hände achten, dass sie nicht von irgendwem vor mir mit Wanderstöcken durchbohrt werden.
Ein kurzer Blick nach oben und ich dachte das erste Stück bis zur Mittelstation wär geschafft. Doch über der Kuppe angekommen musste ich feststellen es ging weiter hinauf. Mit der Zeit spürte ich wie die Waden glühten und der Puls in anderen Dimensionen schoss. Egal des pack ich locker, denn Höhenmeter wurden ja genug runtergespult dieses Jahr. Dann dieser Augenblick wenn man über die zweite Kuppe kommt sich denkt ” Yess die Hälfte hast hinter dir ” und dann merkst das alle guten Dinge drei sind… ” ach du Scheiße !!! “.
Do geht noch was
Hilft nix und weiter gehts. Oben angekommen bei der Wengereralm, nicht nur Blau sondern schon fast violett, fand sich das einzige Flachstück mitsamt einer seht willkommenen Labestation. Diese kurz anvisiert für einen Schluck Wasser, folgte ich dem nächsten Läufer. Meinen Plan mit dem direkten und damit kürzesten Weg war so nicht ganz erreicht den einmal falsch abgebogen fand ich mich auf den Wanderweg. Egal, alle Wege führen nach oben ins Ziel. Aus dem Wald raus, sah ich zum Glück den Zielbogen doch dieser ist, wie denn auch sonst, am letzten Steilen Stück nach oben. Unter Applaus der Zuschauer noch die letzten Kräfte mobilisiert, hochmotiviert mit brennenden Wadln und außer Atem ins Ziel.
Jawoiii geschafft in 1:03:46,02 !!!!
Fazit Beinhoat
Fulseck geh leck …Der Red Bull 400 ist für Weicheier !!!
Absolut tolle Veranstaltung. Für 20 € Startgeld wird einem jede Menge geboten, nicht nur Sportlich gesehen.
Vom gut gefühlten Startersackerl bis hin zur Mega Tombola mit ca 140 hochwertigen Preisen bei ca. 250 Teilnehmern. Da können sich so einige Veranstalter was abschauen.
(Andi „Mr Eisenwadel“ Paß)
Homepage zum Lauf: hier
Ergebnisse: hier
Fotos: hier