The boys are back in town
Leicht demoliert und mit gutem Muskelkater vom gestrigen HH versehen (siehe Teil 1) machten sich Tom und ich Samstag morgens wieder auf zum Airfield in Aston Down. Die Gedanken kreisten zwar schon um den bevorstehenden HH12HRUK-002. Aber davor musste mit dem Super die Pflichtaufgabe erledigt werden. Einige Hindernisse konnten wir ja gestern schon vorab besichtigen und wissen nun auch wo Spartan Race wirklich zuhause ist:
Ein erstes Highlight war der britische Anpeitscher am Start, welcher im Gegenzug zu seinen europäischen Kollegen tatsächlich auch witzig ist und einzelne Teilnehmer in sein Programm einbaut. So durften wir erfahren, dass mit uns eine der ältesten Teilnehmerinnen (stolze 66 Jahre) in den Super startete. Diese Dame machte einen weitaus fitteren Eindruck als der Großteil dieser ersten Open Welle.
Wie erwartet ging es nach dem Start zuerst relativ lange eben dahin. Unterbrochen von ein paar Wänden, bevor wir seitlich abbogen und uns jenem Teil näherten der Tom und mir schon aus dem HH bekannt vorkam. Die bis dahin auf Wiesen verlaufende Strecke wurde nun zum Waldlauf mit permanenten bergauf-bergab Stücken. Unterbrochen nur von Nettigkeiten wie dem Twister oder dem Bender. Langsam begann ich a) zu erahnen was „those fucking hills“ sein sollten und b) bemerkte leichte Abnutzungserscheinungen in meinen Oberschenkeln dank der unzähligen Kniebeugen vom Abend davor.
Wenn du denkst es geht nichtmehr…
…kommt von irgendwo der Tractor Pull daher. Ein echt geiles Hindernis, primär aufgrund der für England wieder mal top motivierten Volunteers welche die Teilnehmer mit dröhnender Heavy Metal Musik und Gebrüll vom Feinsten begrüßten!
Dieser sollte die Ouvertüre für „Burpee Death Valley“ bilden – ein langgezogenes Tal in dessen eben sich Hindernis nach Hindernis aufbaute: Atlas Carry, Z-Walls, Plate Drag, die für UK einzigartige seitliche Wand-Seil-Traverse und als krönender Abschluss ein Double Sandbag Carry.
All dies stellte an sich kein Problem dar, wären da nicht zwischen jedem Hindernis unzählige bergauf-bergauf Passagen auf den Hügeln links und rechts des Death Valley gewesen. Teilnehmer des Tough Guy fühlten sich hier zurecht an die nie enden wollenden Rabbit Hills erinnert. Die anstiege stellten einzeln betrachtet keine Schwierigkeit dar, aber die Masse sorgte für wohltuendes Brennen und die permanenten Tempo- und Belastungswechsel saugten so richtig die Kraft aus den Oberschenkeln.
Nach dem double Sandbag carry durfte man sich gleich ins Multirig stürzen bevor es auf der anderen Seite des Tals im selben Rhythmus weiterging. Gefühlte Stunden später erreichte man ein Plateau auf dem die Beine kurzfristig verschnaufen konnten.
Der sogenannte „Rolling Mud“ (siehe Teil 1) und die Slippery Wall wurden genommen, bevor wir nun endgültig in jene Strecke einbogen die uns retour zum Start-Ziel Bereich führte. Allerdings wartete davor noch die englische Spezialität: der Bucket Carry!
Neuerdings werden in UK die Kübel bereits vorgefüllt und verschlossen zur Verfügung gestellt. Was natürlich jeglicher Entstehung neuer Schotterstraßen während des Bucket Carry einen Riegel vorschiebt und dieses Hindernis fairer für alle macht. Nichtsdestotrotz wurde diese Behälter wieder randvoll angefüllt und wir auf eine ca. 750m lange Tour durch einen Irrgarten geschickt.
Der Hoist für den echten Herkules
Nun hatte man das Ziel bereits in Sichtweite und konnte frohen Mutes bergab in Reichweite sprinten bevor man abrupt vom Hercules Hoist gestoppt wurde – auch dieser erfuhr eine kleine Modifizierung:
Die Seile wurden dünner, das Hindernis höher (5-6m) und das Gewicht deutlich nach oben geschraubt. Vor uns lagen nun 50kg Sandsäcke. Jeder der dachte, dass dies kein Problem darstellte, wurde schleunigst eines Besseren belehrt! Eine großzügige Burpee Zone deutete bereits an welches Massaker dieses Hindernis in Elite und Open Heats verursachen würde. Der Speerwurf direkt danach verstärkte die Burpee-Quote erheblich bevor man sich am Rope Climb und abschließend den (amerikanischen) Monkey Bars versuchen durfte.
Noch schnell über die zwei 8 Fuß Wände geklettert und Teil 2 dieses Wochenendes war erledigt. Schnell retour ins Hotel, unser Bett wartete und es musste Kraft für den anstehenden HH12HRUK-002 getankt werden.
Fazit Super Aston Down
Im ausgeruhten Zustand eine top Strecke zum attackieren für schnelle Läufer! Die Bergpassagen sind kurz, aber knackig. Die Laufpassagen laden richtig zum Sprinten ein und die Hindernisse waren diesmal auch für körperlich schwächere Teilnehmer zu schaffen. Sieht man vom Hercules Hoist ab der zum absoluten KO Kriterium wurde und selbst die Elite deutlich an ihre Grenzen gebracht hat!
(Martin Pairer)
Ergebnisse und Fotos unter: hier
Weitere Fotos: hier
Spartan Weekend Aston Down, 22. – 24.6. 2018 – Teil 1 – Der HHUK-002: hier