Der City Attack ist im 4. Jahr seines Bestehens schon ein Fixpunkt im Kalender unseres Vereines, der union dirtrun.company. Und so wurde dieser Tag zu einem großen Freundestreffen.
Anreise
Sonntag, 24.06., bereits um 09.15 Uhr starteten meine Laufpartnerin Petra Waltner, diesmal Gastläuferin für die union dirtrun.company, und ich Richtung Amstetten. Nach etwas mehr als einstündiger Fahrt trafen wir am Veranstaltungsgelände, dem Umdasch Stadion ein. Die ersten Mitglieder unseres Vereines waren schon vor Ort, gab es ja diesmal das erste Mal einen Kinderlauf. Dieser startete bereits um 09.00 Uhr. Insgesamt wurden bei der JuniorAttack 4 verschiedene Distanzen angeboten, 143 Kinder nahmen daran teil. Ein beachtlicher Erfolg für das neue Format.
Die Abholung der Startnummer und des Goodiesackerl ging mehr als rasch über die Bühne. Dass ich meinen Zeitmesschip verlegt habe, war überhaupt kein Problem. Danach blieb noch genügend Zeit für Plauderei unter den Teammitgliedern, die ein oder andere Stärkung, fürs Umziehen und das obligatorische Gruppenfoto. Diesmal standen wir mit knapp 40 Personen an den Startlinien der diversen Distanzen.
Ganz gut hat mich angesprochen dass die lange Strecke heuer noch länger wurde und eine neue Streckenführung verpasst bekommen hat. Somit mussten statt 3 identen Runden heuer nur 2 langgezogene Runden gelaufen werden. Für mich war klar dass ich wieder die lange Distanz in Angriff nehme.
Start zum City Attack 2018
Um 12.30 ging es für 11 StarterInnen der union dirtrun.company auf die Langdistanz. Damit stellten wir 15 % des Teilnehmerfeldes 😉
Noch im Stadionbereich hatte das Bundesheer ein Tarnnetz gespannt, wo wir unten durch robben mussten. Außerhalb des Stadions erwartete uns gleich eine eigens ausgegrabene Grube. Alles kein Problem. Dann weiter entlang der Ybbs auf der Promenade, kurz in die Ybbs rein, wieder raus, die nächsten Meter am Treppelweg bis zur Rutsche in die Ybbs. Eindeutig ein Hindernis mit hohem Funpotential. Das Wasser war sehr erfrischend. Die Lauftemperaturen optimal. Es sollte keine Hitzeschlacht werden. Die Abschnitte in der Ybbs waren sehr gut gekennzeichnet und professionell gesichert.
Zusatzrunde
Dann folgte eine kurze Laufpassage entlang des Flusses stromaufwärts. Als nächste kam die Trennung der Strecke, auf der Originalstrecke sollten nur die nach uns startenden 6km und 12km Läufer bleiben. Wir 20er wurden auf die „Xtreem“ Zusatzrunde geschickt. Gleich zu Beginn durften wir eine Palette Ottakringer Bier aufnehmen und ca. 1 km weit mitschleppen. Mit der Bierpalette galt es beim örtlichen Sägewerk über kleine Hügel zu klettern, einmal auf einem Betonträger zu balancieren und unter aufgeschichteten Brettern durch zu robben. Danach mussten wir uns wieder von der Bierpalette trennen. Doch es sollte ein Wiedersehen geben. Beim Verlassen des Sägewerkes galt es noch über einen mit Rundstämmen beladenen Anhänger zu klettern.
Motocrossbahn
Kurz nach dem Sägewerk erwartete uns die Querung des Urlbaches. Hierzu wurden größere Reifen zusammengebunden, auf diesen musste man den Bach überqueren. Für mich war dies das kräfteraubendste Hindernis auf der Strecke. Es folgte eine Laufeinheit auf der Motocrossbahn. Hier wurden seitens Benutzer/des Vereines der Bahn isotonische Getränke in Form von Bier angeboten, die Kinder haben Wasser gereicht. Eine willkommene Stärkung. Danach 3 x die Böschung der Bahn rauf/runter, die Querung des Urlbaches retour durch waten. Durch eine Siedlung und neben Bäumen entlang kamen wir dann beim Obi Parkplatz wieder zurück auf die Originalstrecke. Hier waren publikumswirksam viele Hindernisse konzentriert aufgebaut.
Angefangen mit einer schrägen Betonrampe. Hier waren zum Zeitpunkt meines Eintreffens sehr viele 6er und 12er Läufer angestellt, es war aber überhaupt kein Thema dass ich mich seitlich bei den Wartenden vorgedrängt hab. Dahinter wartete schon die berüchtigte Rampe des Bundesheeres, die von den meisten SportlerInnen im Teamwork genommen wird. Am Parkplatz wurde ein Reisebus im Gepäckraum durchquert und die Landjugend hatte 2 Rundballen zum überklettern bereitgestellt.
Schlammcontainer
Es folgte ein Container mit feinstem Schlamm befüllt, der dem einen oder anderen den Schuh vom Fuß zog. Wieder kurz in einen Bach runter und folgend rein ins Amstettner Naherholungsgebiet. Es erwartete uns ein kurzer Kriechtunnel. Nach diesem Hindernis betreiben alljährlich liebevolle Anrainer eine Erfrischungsstation und bieten Wasser an. Im Waldstück geht es einen schönen Trail sanft bergab, dann über 211 Stufen runter und über noch mehr Stufen wieder rauf auf den Trail. Das letzte Stück Bergab ist mit einem Seil gesichert. Unten angekommen traf man wieder auf Asphalt und es ging durch die Gassen und Straßen von Amstetten. Hinein ins Parkhaus, wo es eine eigene Sprintwertung gab. Oben angekommen erwartete uns die einzige offizielle Labestation (abgesehen vom Start-/Zielbereich).
Hauptplatz
Nach dem Verlassen des Parkhauses erwarteten uns am Hauptplatz einige künstliche Hindernisse (Netz, Rutsche in ein Wasserbecken, Reifenstapel, Lieferwagen durchqueren und unter einem Radlader durch). Hier waren auch in der örtlichen Gastronomie zahlreiche Zuschauer die positive Stimmung machten. Am Ende des Hauptplatzes durchquerten wir ein Gebäude bevor es wieder in Richtung Stadion ging. Noch einmal mussten wir in einen Bach runter und auf der anderen Seite wieder rauf. Noch eine Gerade zum Parkplatz des Stadion. Einmal rechts und schon war der Stadioneingang da. Hier waren noch eine kleine Hürde, ein mit Wasser gefüllter Sandkasten, ein Reifentunnel und 4 Hürden zu meistern.
Es war 14:18 als ich in meine 2te Runde lief.
Bis auf den Unterscheid dass in der 2ten Runde die Bierpalette nicht mehr zu tragen war, gab es keinen Unterschied.
Mein persönliches Dilemma
Bekanntlich zähle ich nicht zu den schnellsten Läufern, wage aber trotzdem immer wieder bei OCR Läufen die Langdistanz. Diesmal war ich ab km 13 das Schlusslicht des Feldes. Der Radfahrer der die, bis dahin, letzte Läuferin begleitete blieb auch bei dieser. Quasi nun vor mir. Das hat mich noch nicht gestört. In kurzen Gesprächen wurde mir mitgeteilt dass die Polizei die Straßensperren wahrscheinlich nicht so lange aufrecht halten werden können. Nach telefonischer Rücksprache seitens div. Streckenposten/Fahrradbegleiter wurde entschieden die Straßensperren aufzuheben. Dies wurde mir ungefähr beim letzten „Urlbach Wimmerl“, nach dem Stiegenabgang kommuniziert. Ich wurde gebeten auf den Straßenabschnitten vorsichtig zu sein, aber ich kann den Bewerb zu Ende laufen.
Streckenposten, Beschilderung?
Irgendwie war meine Vorstellung von „zu Ende laufen“ eine andere. Entlang der Strecke retour waren einige Streckenposten nicht mehr da. Teilweise war die Beschilderung schon entfernt. Beim Einbiegen in den Obi Parkplatz sah ich die Läuferin vor mir diesen gerade verlassen. Die Bediensteten des Bundesheeres waren auch gerade am Gehen und hatten die Seile der Rampe abgebaut. Der Reisebus war schon abgereist. Somit habe ich nun am Parkplatz der Firma Obi 2 Hindernisse weniger absolviert.
In der Bachquerung wurden die verwendeten Ausstiegshilfen (Seile) vor meinen Augen entfernt. Wobei dieser Streckenposten mir dann persönlich seine Hand gereicht hat um mich aus dem Bachbeet zu ziehen.
Keine Hindernisse mehr?
Die Sicherungsseile bergab zum alten Friedhof waren ebenfalls entfernt. Der weibliche Streckenposten dort hat sich bei mir entschuldigt mit (Zitat) „Tut mir leid, wir haben nicht gewusst ob du noch kommst oder nicht“.
Leider war sowohl die Zeitnehmung im Parkhaus als auch die Labestation oben am Dach schon abgebaut.
Meine Motivation sank so ziemlich gegen den Nullpunkt. Am Hauptplatz war man bereits damit beschäftigt das Netz und die Rutsche zu entfernen. Ich versuchte noch das Netz zu meistern, das wurde mir aber untersagt. Der Radlader war gestartet, die Schaufel gesenkt und das Baustellenfahrzeug zur Abfahrt bereit. Wieder 3 Hindernisse weniger.
Die Bachquerung auf den letzten Metern war bereits in den Originalzustand versetzt. Das sollte mich nicht abschrecken, auch hier wurden mir wieder helfende Hände gereicht.
Manche Streckenposten haben sich entschuldigt und wirkten betroffen dass sie schon abgebaut haben. Das fand ich ehrlich nett. Angefeuert wurde ich bis zuletzt, das ist positiv zu erwähnen.
Ziel
Auf den letzten Metern ins Ziel wurde ich noch von Petra Waltner, Katharina Graber (der Läuferin vor mir) und einigen Freunden der union dirtrun.company empfangen. So lieb dass die solange ausgeharrt hatten J Die Medaillen waren schon weggeräumt, auf Nachfrage wurde mir innerhalb kürzester Zeit eine besorgt. Im Zielbereich waren noch genug Kornspitz und Getränke (Wasser und Iso) vorhanden, die ich auch dringend benötigt habe.
Etwas erholt suchte ich noch das Gespräch mit Katharina. Ihr wurde mitgeteilt dass sie die letzte „offizielle“ Läuferin ist und den Streckenposten bei Straßen und Hindernissen dass nach ihr weggeräumt werden kann. Im Ziel war mein Rückstand dann mit 15 Minuten gegeben. Wenn noch alle Hindernisse zu absolvieren gewesen wäre dann wären einige Minuten dazugekommen.
Enttäuschung
Schade finde ich dass ich als einzige Person nicht in den Genuss des vollen Laufes gekommen bin.
Wenn Crewmitglieder die Angst haben, dass der Lauf zu lange dauern könnte, dann wäre es eine Überlegung ein Time Cut einzuführen dass man ab einer bestimmten Laufzeit nicht mehr in die 2te Runde starten darf.
Persönlich würde ich noch eine 3te Labestelle, innerhalb der Xtreem Schleife, begrüßen.
Die Hindernisse auf der 6 km Strecke waren großteils zum Jahre 2017 unverändert. Im Zielbereich waren 4 kleine Hürden von Sponsor Schrenk neu, dafür musste die Monkeybar weichen. Das Footballteam als Empfangskomitee hat auch gefehlt, aber das war eh nicht so meins 😉
Fazit
Ein Lauf der nach wie vor auch für Anfänger geschaffen ist, das beweisen etwas mehr als 500 StarterInnen auf der 6 km Strecke. Aber auch für ambitionierte Läufer wird schon etwas geboten. Die Zusatzrunde auf der Xtreem Strecke fand ich persönlich fordernder als die Originalstrecke.
(Roman Fischer)
Ergebnisse: hier
Homepage City Attack: hier
Bericht City Attack : hier