Der Hochkönigman hat sich in wenigen Jahren zu einem der schönsten und meistbeachteten Trailrunning-Events entwickelt.Wir haben das bereits am Freitag bemerkt, als wir mit der hochprofessionellen Organisation und dem mittlerweile großen Aufbau inkl. Festzelt, Liveübertragungen von der Strecke (mittels Webcam), Expo und musikalischen Rahmenprogramm konfrontiert wurden. Über den Endurancetrail werden übrigens die Österreichischen Staatsmeister im Endurance Trailrunning gekürt!
Start und Ziel im Festzelt des Hochkönigman
Vor dem Start am Samstag um 10.00 Uhr wurde jeder Läufer (!) hinsichtlich seiner Pflichtausrüstung kontrolliert. Als wir in unseren Speed Trail Bewerb gestartet sind, waren die Läufer der anderen Distanzen (Endurance, 88km und Marathon Trail, 47km) bereits auf der Strecke. Die Idee, den Start- und Zielbereich direkt in das Festzelt zu verlegen, hat einige Zuseher bereits früh am Morgen in entsprechende Stimmung versetzt. Auch wenn das Bild das nicht wiedergibt, sind wir unter lauten Anfeuerungsrufen gestartet.
Von 0 auf 100
Der Beginn der Strecke war gleich knackig. Es ging gleich mal ca. 450 Höhenmeter steil bergauf in Richtung Natrun. Wir waren zwar fit, ein wenig haben wir noch den Cross Warrior von Freitagabend gespürt. Aber diese ersten Kilometer haben uns gleich einiges abverlangt. Die Entschädigung war aber ein wunderschöner Ausblick über das Tal. Auch einige Luxus-Hütten waren zu bestaunen. Das sind so die Vorteile, wenn man nicht um den Sieg läuft. Nach dem Erreichen des Massingsattels bei Kilometer 10 ging es technisch sehr anspruchsvoll und steil über einen Single-Trail bergab. Der Schatten der Bäume wurde hier gerne genossen. Im Gegensatz zu den Endurance-Startern liefen wir durchwegs bei schönem, warmen Wetter. Wobei meine bessere Hälfte in so einem Fall ja nicht von schönem oder guten Wetter spricht. 😉
Wir wurden gewarnt
Der Race Director Thomas Bosnjak sprach es bereits im Race Briefing an. Der Aufstieg ab Kilometer 14 ist kein Lärcherl. Eine breite Forststraße, wenig bis kein Schatten (die Sonne hab ich schon erwähnt… ). Es ging rauf, rauf und nochmal rauf. Das ganze über ca. 500 Höhenmeter, das letzte Stück im Wald. Die Bank beim Schild “der höchste Punkt” wurde dankend zur Trink-, Ess- und Ruhepause genutzt. Die Wadln brannten und der gleich folgende steile Abstieg forderte einige Krampfopfer, denen natürlich von den Läufern geholfen wurde. Überhaupt muss man hier erwähnen, dass die gegenseitige Wertschätzung und Unterstützung im Trail-Bereich auffallend positiv ist.
Nur mehr bergab
Die letzten Kilometer wurden tapfer runtergespult. Über eine Almwiese liefen wir wieder auf Maria Alm und das Festzelt zu. Um schlussendlich jubelnd und vielbeklatscht über die Ziellinie zu laufen. Die After-Race-Verpflegung war ausgezeichnet. Das “Kältebad” im Pool (den die Veranstalter auch im Festzelt aufgebaut haben) wurde von vielen Läufern zur Abkühlung und als Bar genutzt.
Labestationen
Die Veranstalter setzen auf semi-autonome Versorgung. Das heißt die Labestationen waren ausreichend, aber nicht übermäßig bestückt. Beim Speed Trail gab es bei zwei Labestationen “nur” Wasser (ohne Trinkbecher, auf diese wird aus Gründen des Umweltschutzes verzichtet – siehe Pflichtausrüstung und Faltbecher). Bei einer Station gab es zusätzlich auch Schnitten, Kuchen, Bananen, Orangen und Melonen. Gels oder Energy-Cakes sind selbst mitzuführen. Eine gute Idee ist die vor dem Start kontrollierte Beschriftung der selbst mitgeführten Verpflegung (mit der jeweiligen Startnummer). Wird nach dem Rennen Müll auf der Strecke gefunden, führt dies zur Disqualifikation des durch die Beschriftung identifizierten Starters. Umweltschutz wird hier sehr groß geschrieben – absolut begrüßenswert!
Eine klare Empfehlung
Für uns steht als Teilnehmer des Speed Trails fest: Hochkönigman – wir sehen uns wieder. Im nächsten Jahr vielleicht über die Marathon-Distanz.
(Bernhard Wascher)
Ergebnisse: hier
Homepage des Hochkönigman: hier
Bericht zum Großglockner Berglauf 2016: hier