Wo letztes Jahr alles begann sollte es dieses Jahr mit neuen Erfahrungen weitergehen. Der 1. Hurricane Heat 2018 in München, der 1. Hurricane Heat für mich und gleichzeitig mein heuriger OCR-Auftakt – Hurricane Heat München 2018
In meiner zweiten Dirtrun-Saison ist unter anderem die SPARTAN Endurance Trifecta eines meiner Ziele. Deshalb ging es von 12.-14.04.2018 zum Hurricane Heat München 2018.
Anreise zum Hurricane Heat München 2018
Aus Wien kommend kann ich jedem empfehlen die längere Strecke über Passau zu wählen, dort sind die meisten KM in Deutschland ohne Geschwindigkeitsbegrenzung. Als Unterkunft habe ich, wie bereits im Vorjahr, das Leonardo Royal Hotel Munich gewählt. Unweit vom Olympia Park entfernt, ist das Eventgelände in 15 Minuten zu Fuß zu erreichen.
Der Preis (2 Personen u. Nächte inkl. Frühstück) ist mit rund 320 EUR und 17 EUR pro Tag für die Tiefgarage zwar etwas teuer, die Zimmer sind aber ordentlich und modern eingerichtet, und das Frühstücksangebot üppig.
Das Rennen
Als einziger Starter der union dirtrun.company kam ich gut vorbereitet, aber durchaus angespannt und nervös um 15 Uhr zur Registrierung. Beim Ausrüstungscheck, bekam ich dann die ersten Instruktionen von bekannten Gesichtern. Krypteia Gerd Fuetscher, Marco Schwarzer und die Zweitplatzierte des Sprints 2017 Nicole Biolik waren mit von der Partie.
Verena, meine bessere Hälfte und seelische Unterstützung, war bis zum Start an meiner Seite und hielt die in Wien gebliebenen am laufenden.
Mit einem 83 Mann-/ und „Frau“-starken Haufen ging es mit lautstarken Schlachtgesängen los. „What are we? – WE ARE THE STORM!“
Ab zum ersten von insgesamt sechs Team-Challenge-Bewerben. Mit Taucherbrille und Schnorchel in den stinkenden und gleichzeitig eiskalten Olympiasee. Schlimmer konnte es für mich nicht losgehen, da ich zu meiner eigenen Verwunderung ohne Neopren am Start war. (Ja, René Biedermann, nicht mal die Handschuhe waren mit dabei ☺) . In 4 Reihen ging es Hand in Hand in den See, auf Kommando hieß es gemeinsam untertauchen und wieder auftauchen. Schlotternd vor Kälte und definitiv zu wenig geübt im Umgang mit Schnorchel, ein sehr beängstigendes Erlebnis. 4-5 Tauchgänge und 3 Schluck der giftigen Brühe später, war es dann endlich überstanden.
Nach so einem Start kommen die ersten Gedanken hoch, weshalb man sich das antut. Hilft aber alles nichts, es muss weiter gehen. Die restlichen 5 Aufgaben sollten uns noch mehr zu einer Gruppe zusammenschweißen und die Grundgedanken des Hurricane Heat´s zu verinnerlichen. So hieß es 3 Kisten voll mit Ketten mit unseren Yok´s (100 x 5 cm breites Holzstück) von A nach B zu bringen. Körperlich durchaus anstrengend, war das bei der Masse an Leuten auch eine logistische Herausforderung. Nach getaner Arbeit ging es lautstark zur nächsten Aufgabe, dem Hippo-Flipp für Erwachsene.
In Teams á 10 Personen (4 Leute tragen ein „Hippo“) galt es sich so viele Tennisbälle wie möglich zu schnappen. Als nach 3 Runden und immer schärferen Regeln noch immer kein Sieger feststand, haben wir uns – wohl gegen den Willen der Krypteia – dazu entschlossen ein Team gewinnen zu lassen um es zu Ende zu bringen. Die Strafe ließ nicht lange auf sich warten und 60 Burpees waren fällig.
Gemeinsam sind wir stark
Für die vierte Herausforderung hatten wir 5 min Zeit zwei Sandsäcke an unseren Yok´s zu befestigen um diese, eine bis dahin unbekannte Strecke, zu transportieren. Hier trennte sich das erste Mal die Spreu vom Weizen, gut zu beobachten an so manchen Befestigungs- und Tragemethoden. Nach dem Motto „Gemeinsam sind wir stark“ haben wir aber auch diese Herausforderung überstanden.
Als nächstes war beim Hurricane Heat München 2018 wieder basteln angesagt. Wir mussten mit unseren Yok´s eine Art Hängeleiter bauen und jeweils zwei Yok´s im Abstand von rund 30 cm mit Seilen verbinden. Ein Yok wurde zwischen zwei Personen auf die Schulter gelegt, der Zweite hing Richtung Boden, nun mussten die Letzten in der Reihe sich an der Hängeleiter ohne den Boden zu berühren nach vorne bewegen, zu Beginn wusste noch keiner so richtig wie wir dies am besten angehen, aber nach den ersten Startschwierigkeiten bewegte sich die Schlange langsam vorwärts.
Mittlerweile setzte die Abenddämmerung ein und es hieß zum Schluss nochmal „Ab durch den See“. Aufgabe war, die Rucksäcke trocken ans andere Ufer zu schaffen. Für 10 Burpees bekamen wir Hilfe von „Sofia“, einem übergroßen Schwimm-Einhorn. Auch selbst gebastelte Flöße aus Yok`s und Schwimmflügel erfüllten ihren Zweck.
Mit Sofia im Schlepptau galt es zum Abschluss noch das A-Frame und die Slippery Wall (ohne Seil) zu bewältigen. Sofia war im Ziel sichtlich erleichtert, dass beim Firejump kein Feuer loderte.
Nach Rund 8,5 km und 4:50 h war es dann geschafft. Der erste, und wohl auch einfachste, Teil meiner Endurance Trifecta war erledigt.
Fazit
Trotz anfänglicher Schwierigkeiten zu Wasser, leider nicht die erwartete Herausforderung und erhoffte Vorbereitung für den 12 Stunden Hurricane Heat in Wiener Neustadt.
Die Gruppe mit 83 Teilnehmern war der Hurricane Heat München 2018 für meinen Geschmack zu groß und sollte als Vorstufe „zum großen Bruder“ doch mehr in dessen Richtung gehen. Würde man das Ganze etwas (physisch) anspruchsvoller gestalten, regulierte sich das mit der Gruppengröße wohl von selbst.
Sollten die 4-6 Stunden Hurricane Heat´s alle in ähnlichem Ausmaß stattfinden, empfehle ich für ambitionierte HH’ler den Rucksack freiwillig mit Gewicht zu füllen um ein Gefühl für die Belastung eines 12 Stunden Hurricane Heat´s zu bekommen.
Den Schwierigkeitsgrad würde ich mit dem eines SPARTAN Super bewerten.
(Fritz Sämann)
Bericht zum Winter Hurricane Heat in Liberec: hier