1st Asian Ultra Beast – ULTRA BEAST MALAYSIA 2017

Über 10.000 km und 14 Stunden Reisezeit benötigten wir, um vom winterlichen Wien ins sommerliche Singapur und zum 1st Asian Ultra Beast zu gelangen.

Die Anreise zum 1ST ASIAN ULTRA BEAST

Die Reise  führte uns von Wien nach Zürich, wo Martin, Florian und ich auf Christian trafen. All unsere Flüge starteten und landeten pünktlich und verliefen weitgehend angenehm. Ein wenig seltsam war es jedoch schon, um Mitternacht der Bitte des Flugbegleiters nachzugehen und die Verdunkelung des Fensters runter zu geben, da die Sonne bald aufgehen würde. Ebenfalls interessant war es, 2 Stunden vor der Landung sein Frühstück zu bekommen, während die Menschen, die sich tausende Meter unter dir befinden, schon dem Abendessen zu wenden.

Nach dem wir gut gelandet waren und die Grenzkontrolle hinter uns gebracht hatten, schnappten wir uns ein Taxi. Als sich die Schiebetüre zum Taxistand öffnete, traf uns die heiße, feuchte Luft wie zwei Watschen ins Gesicht. Eine links und eine rechts.

Wir fuhren zu unserem Hotel, den Shangri La Apartments und durften erste Eindrücke von Singapur gewinnen. Ich konnte es nicht fassen, wirklich hier zu sein. Nie hätte ich jemals daran gedacht, nach Asien oder genauer gesagt nach Singapur zu reisen. Und nie hätte ich mir gedacht, dass es mir so gut gefallen könnte. Es war Liebe auf den ersten Blick. Aber wenn man so gute und verrückte Freunde hat, darf einen eigentlich nichts mehr überraschen.  

An das Klima muss man sich gewöhnen

Die ersten 2 Tage verbrachten wir mit Akklimatisierung, in Form von Spaziergängen, am Pool liegen, Tiere anschauen und Kuriositäten der asiatischen Küche ausfindig machen.

Doch dann war er da, der Freitag. Der Tag vor dem Ultra Beast. Von Stunde zu Stunde wurde ich nervöser. Freude verwandelte sich in Panik. Sanft, wie Florian und Martin sein können, versuchten sie mich in Gelassenheit zu versetzten. Christian schien sich immer mehr zu freuen. Klar, als guter und vor allem starker Läufer, hat er auch gute Chancen aufs Podest zu kommen. „Moneyboy macht das schon“ bekam er immer zur Motivation zu hören.

Am Abend vor dem Ultra Beast gab es noch ein kleines, gemeinsames Dinner in unserem Apartment, ehe wir uns alle schlafen legten. Oder es  halt versuchten.

Das Gute ist, wenn man 7 Stunde in der Zeitzone vorne liegt und es mitten in der Nacht zu Schwierigkeiten kommt Schlaf zu finden,  dass man ohne schlechtes Gewissen Freunden und Familie in der Heimat schreiben kann. Immerhin befinden diese sich gerade im frühen Abend. Zwischendurch gab es dann doch ein paar Minuten Schlaf, glaube ich. Aber wie so oft, muss man Aufstehen, wenn man es im Bett gerade am schönsten ist.

Kaum meldete sich um 03:15 Uhr der Wecker, schoss mir der Gedanke „Ich bin im Arsch“ durch den Kopf. Ab diesem Zeitpunkt hatte mich die Anspannung komplett.

Sichtlich gezeichnet vom nicht vorhandenen Schlaf, trafen wir uns am Frühstück für eine gemeinsame Mahlzeit. Um 04:00 Uhr ging es zum Auto.

Auf zum Ultra Beast

Die Fahrt verging schnell, auch bei den Grenzkontrollen kamen wir gut voran. Der Parkplatz für den Shuttleservice war auch schnell entdeckt. Die Busfahrt verging rasch, war aufgrund der Klimaanlage aber ziemlich frisch, weshalb ich mein Winter Sprint Shirt von 2017 anzog. „Mit diesem Leiberl bist du hier der König“, grölte Martin zu mir rüber. Am Eventgelände (Sireh Park) angekommen, reihten wir uns in der wachsenden Menschenschlage vor uns ein, um unsere Startunterlagen zu erhalten. Anschließend versuchten wir uns einen ersten Überblick zu verschaffen. Was anfangs aufgrund der Finsternis nicht ganz so einfach war.

Wir beschlossen unsere Goodies auszufassen, bestehend aus einem Trinkrucksack und einem wirklich sehr schönen „Venue-Finisher“ T-Shirt.

Anschließend begaben wir uns in die Umkleidezelte. Da diese noch nicht durch andere Teilnehmer genutzt wurden, hielt ich mich bei Martin und Florian auf. Das schien die Aufpasser etwas zu irritieren. Für uns Europäer ganz normal. Oder halt wohl nur für uns. Wir gingen nochmals unsere Pflichtausrüstung, bestehend aus:  Trinkrucksack / Trinkgürtel, Gels, Knicklichtern, Pfeife und Salzsticks durch.

Es ist schon interessant, sich für ein Ultra Beast aufzuwärmen, während in der weit entfernten Heimat alle tief und fest schlafen. Das, was dein Körper sonst auch gewöhnt wäre. Glücklicherweise gibt es Adrenalin, das deinen Körper vergessen lässt, dass so etwas wie Jetlag überhaupt existiert.

Es geht los!

07:20 Uhr, es war soweit, der Start stand kurz bevor. (Noch) Kreidebleicher als sonst, bewegte ich mich zur Startlinie. Ich wurde als Kanonenfutter an die Front geschickt. “Dann bin ich im Video gut zu sehen” hieß es von meinen Begleitern. Wer will denn schon ein kreidebleiches Häufchen Elend sehen? In unmittelbarer Nähe stand Christian, fokussiert und voller Tatendrang. Ich ließ mich nach vorne Rücken und entsandte letzte Stoßgebete.

Ich wusste, ich bin gut vorbereitet und ich habe starke Begleiter an meiner Seite aber wie würde der Lauf für uns alle werden? Werden wir Spaß haben? Werden sie Spaß haben oder werden sie sich langweilen? Wie werde ich es über die Ziellinie schaffen? Werden Florian und Martin stolz auf mich sein können oder werde ich sie vielleicht doch enttäuschen?  Wie früh werde ich eingehen?

Letztere Frage wurde schnell beantwortet: sehr früh. Die ersten 3km waren die pure Hölle für mich und meine daraus resultierenden langsamen Beine auch für Florian.

Dank des heiß-feuchten Klimas, der super feschen „Warnweste“, die wir als  Asian Ultra Beast Starter tragen durften, dem darunter befindlichen T-Shirt als Schutz vorm Trinkrucksack und dem Trinkrucksack selbst, staute sich die Hitze von Anfang an genüsslich zwischen diesen 3 Schichten. Meine langen Zotteln sind dann auch keine wirkliche Entlastung für mich.

Etwas genervt stellte Florian schnell fest, dass wir zwar schon eine Weile unterwegs aber nicht wirklich vom Fleck gekommen waren. Ich hatte keine Ahnung, wie ich das überleben sollte und schloss innerlich mit meinem Leben und der Freundschaft zu den Beiden ab. Erneut begann ich zu beten: „Verena an Gott! Verena an Gott!!! Schick ein wenig Abkühlung und das bitte flott!!!“

In dem Augenblick drehte sich Florian zu mir um und sagte: „So jetzt reicht es! Du gibst mir sofort deinen Trinkrucksack….. und das Leiberl ziehst auch gefälligst aus!!!“

Gesagt getan und es war gleich um einiges besser. Bei der zweiten Labestation gab es zwei Becher Wasser für mich und vier für meinen Kopf. Langsam kam ich zurecht mit diesem Höllenklima.  Den letzten, wirklichen beinahe KNOCK-OUT Moment gab es beim Olympus. Diesen leider vergeigt, ging es daran Burpees zu machen. Und sie waren der Wahnsinn. Aber nicht im schönen Sinn. Wer das nicht nachvollziehen kann, oder nachvollziehen möchte, möge bei seinem nächsten Saunabesuch ein paar Burpees zum Aufwärmen in der Sauna machen. Noch unangenehmer wurde das Ganze durch die Strenge der Aufpasser. Einer notierte sich deine Nummer, während der Andere dich hier und da filmte. Die restlichen Volunteer, ließen dich brav mitzählen und behielten die Burpee Zone im Überblick. Im Grunde so, wie es sein sollte! Aber in diesem Augenblick…. Merde!!!

Es brauchte etwas Eingewöhnung

Nach dem ersten Drittel ging es langsam bergauf mit meiner Akklimatisierung und ich fühlte mich um einiges besser. Klar, wir hatten etwas an Zeit versemmelt aber ich war sehr glücklich, dass mir Abhilfe verschafft werden konnte.

Das Ultra Beast bestand aus zwei gleichen Loops. Im ersten und im letzten Drittel gab es ein paar wenige Höhenmeter. Der Streckenverlauf dazwischen war sehr lauflastig, mit ein paar klassischen Hindernissen wie Wänden zum drunter/drüber klettern, Hercules Hoist und Bucket Carry.

Das erste Drittel der Strecke war recht schön. Viele Pflanzen und ein bisschen Hauch von Dschungel. Unterschiedliche Härtegrade des Bodens aber glücklicherweise nie zu weich. Der Rest der Strecke war sehr bescheiden (gerodetes Bauland), was alle enttäuschte.

Zwischendurch regnete es leicht. Das war zwar angenehm aber trotzdem hoffte ich, dass diese Schauer nur von kurzer Dauer sein werden. Die Wettergötter waren gnädig. Wolken schützten uns vor der Sonne und hier und da gab es ein wenig Wind. Auf meine Duschen bei den zahlreich vorhandenen Labestationen hätte ich allerdings dennoch nicht verzichten können. Wie es die meisten Läufer in langen Hosen und Leiberl, mit kurzen Hosen, Leiberln und der Warnweste drüber aushalten konnten, bleibt mir wohl für immer ein Rätsel.

Ich muss schon sagen, dass ich mich rückblickend wie ein Hase mit einer Karotte vor Augen, in Form von Florian und Martin gefühlt habe. Die Beiden liefen immer ein für sie gemütliches Tempo, welches dennoch schneller ist als das meinige.

Damit mich die Motivation nicht ganz im Stich lässt, legten sie zwischen durch kleine Spaziergänge ein. Das war meine Chance sie einzuholen. Doch immer wenn ich dachte: „HA! Jetzt habe ich euch!“, begannen sie wieder mit dem Laufen…. MERDE!!!! Ein immer währender, nie enden wollender Teufelskreis.

Zwischendurch erhielt ich aber auch aufmunternde Worte von Martin: „Wir sind super unterwegs! Brav hältst du dein Tempo! Nur immer so weiter, nicht nachlassen!

„Ich will aber auch gehen…“

„Nix da, gelaufen wird!“

„In der zweiten Runde aber…..???..…“

„……..… Nix da, gelaufen wird!“

Schwimmpassagen??

Die Wände waren für europäische Verhältnisse entzückend, da die Höchste 2,70m war. Diese befand sich nahe dem Start, direkt vorm Olympus. Normalerweise brauche ich für die ganz Hohen Anlauf aber hier war ein bisschen Sprungkraft völlig ausreichend. Über die kleinsten Wände konnten Martin und Florian sogar ohne Probleme oder großartige Verrenkungen drübersteigen.

Die vom Veranstalter zahlreich genannten Schwimmpassagen beim Aisan Ultra Beast, auf welche wir uns schon voller Sehnsucht freuten, vielen leider madig aus. Original zwei waren es. Eine im letzten Drittel und die Zweite kurz vorm Ziel bzw. beenden der ersten Runde. Wobei erstere Schwimmpassage eher als Knöchelanfeuchten für Florian und Martin zu betrachten war. Aus Sicherheitsgründen gab es dennoch ein Seil. Ich fand das etwas überzogen aber als ich bei der zweiten Wasserüberquerung ankam verstand ich auch warum diese vorhanden war.

Martin blickte zwischen durch auf seine Uhr, erstattete brav Bericht, bei welchem Kilometer wir uns befanden. Bis km 12 war es extrem zach für mich und ich sehr unzufrieden mit mir. Klar, dass ich jetzt aufs Podest laufe hat nie wer gedacht oder angestrebt aber ich begann an mir zu zweifeln. War es in Schottland wirklich das Wetter, oder liegt es wohlmöglich an mir?

„Don´t think, just let it flow….

…und Apropos flow… Florian und Martin sind hier….mit dir..

….. an deiner Seite. Für sie ist das Wetter auch kein Zuckerschlecken….

… aber sie sind da, für dich. Enttäusche sie nicht! …..

…. Schau, dass sie zumindest etwas Freude mit dir haben, mach sie stolz…

… außerdem willst du das schöne Leiberl mit Stolz tragen und nicht mit Scham im Kasten liegen lassen “

Erstaunlich, wie viel ich doch beim Laufen denken kann. Aber diese geistigen Tritte in den Arsch halfen mir zusätzlich und ich wurde immer besser. Nicht im Sinn von schneller, sondern ökonomischer. Das Ende der ersten Runde kam näher, das erfreute uns alle. Doch dann kam die Wende. Etwas, mit dem wir wohl nicht gerechnet hatten. Hindernisse, die ganz schön Armschmalz abverlangten. Natürlich kein Problem für uns aber wer rechnet schon mit so herausfordernden und schweren (im Sinne von Gewicht) Hindernissen, in einem Land mit solch verhältnismäßig niedrigen Wänden?

Die Tyrolean Traverse beispielsweise schien beim Asian Ultra Beast endlos. Normalerweise meistere ich diese problemlos aber aufgrund dieser Überlänge, war sie dann schon sehr zach. Die kaum vorhandene Seilspannung war für meine Begleiter auch nicht gerade hilfreich.

Oder die Monkeybars. Die Querverstrebungen waren so weit auseinander und in unterschiedlichen Höhen. Laut Florian der Monkeybarstil aus Amerika. Ohne entsprechende Armweite und/oder Schwung nicht zu schaffen. Und dann noch hinterhältig lang. Florian meisterte das so schnell, dass den anderen Mitstreitern die Spucke wegblieb.

Freude hatte ich mit den Atlas Steinen. Wenn ich die liegen sehe, erfreut sich mein Herz jedes Mal. Martin wird es wohl genauso gehen. Doch als ich dabei war den Stein aufzuheben, war ich vollkommen überrascht, wie schwer dieser war. Ich wiederhole: Wer rechnet denn auch mit so viel Gewicht in einem Land, das so verhältnismäßig niedrige Wände hat?

Glücklicherweise bin ich ein starkes Mädchen und so war auch dieses Hindernis kein Problem für mich. Martin zwinkerte mir zu: „Jaja, Krafttraining zahlt sich schon aus“. #egoboost

Hello Bender my Love

Im Anschluss folgte Bender. Das Hindernis, welches ich in Schottland kennen und lieben gelernt hatte. Ich steh drauf, wenn ich mich an einem Hindernis hochziehen und drüber klettern muss.

Wir einigten uns schon zu Beginn, dass ich weiterlaufen würde, sofern einer der Herren Burpees absolvieren darf. Dies war dann sogar mal der Fall. Vorm Bucket Carry blieb ich kurz stehen um mich zu vergewissern, dass sie nicht doch schon wieder an mir vorüber gezogen sind. In diesem Augenblick erlebte ich etwas, dass ich nie zu vor bei einem Lauf mitbekommen hatte. Jeder, wirklich jeder der an mir vorbei kam fragte, ob bei mir alles OK sei oder ob ich Hilfe bräuchte. Weder nervend, noch aufdringlich, sondern einfach aufmerksam. Oder wenn wir bei Beast und Sprint Leuten vorbei liefen. Mit Bewunderung wurden wir begrüßt und angefeuert, Wege wurden uns ohne Bitten frei gemacht oder wir bei Hindernissen vor gelassen wurden.

Als weiteres, Armschmalz abverlangendes Hindernis kam der Bucket Carry, noch so ein überraschendes Luder. Die Strecke war nicht sonderlich lang, oder endlos steil aber das Gewicht, mein lieber Schwan…. Und ich wiederhole mich erneut: Wer verdammt noch mal rechnet denn auch mit so viel Gewicht in einem Land, das so verhältnismäßig niedrige Wände hat?

Der Rücken meldete sich und biss böse. Durchhalten! Nach diesem Hindernis kann es wirklich nicht mehr lange bis zur Comfort Zone sein.

Und so war es auch. Ein bisschen den Hügel runter, nochmal aufs Seil geklettert – Schnucki rauf – eh das geht super – Schnucki runter. Ein erstaunt blickender Mann, der mir zu sah und sich dann zum Volunteer umdrehte und fragte „kann sie das für mich auch machen?“.

Ich glaube, wenn ich gewusst hätte, dass wir trotz der anfänglichen Schwierigkeiten gut in der Zeit lagen, wäre ich für ihn nochmals am Seil rauf.

Nach erneutem Robben folgte endlich meine heiß geliebte Inverted Wall und dann:  die zweite Schwimmpassage. Sogar mit tauchen … also eine Dunk Wall. Dahinter, typisch Spartan Race, das Multirig.

Das Wasser in dieser lang ersehnten Schwimmpassage erinnerte zwar etwas an den Neusiedlersee, wirkte aber wesentlich einladender und war so herrlich erfrischend. Da wollte wohl keiner von uns mehr so schnell raus. Als ich zu diesem Hindernis kam, war ich voller Freude und Motivation. Meine Beine waren in der ersten Runde schon ziemlich schwer geworden, was mich nicht gerade entspannter machte. Aber diese knackigen Hindernisse lockerten Beine und Hüfte irgendwie auf. Und die Tatsache oder besser gesagt Bestätigung, dass Hindernisse dieser Art nach wie vor kein Problem für mich sind, gab mir so viel Kraft und Freude. Das bergab laufen zum Wasser gleichte eher einem Freudentänzchen. Die erste Runde war so gut wie geschafft und ich voller Tatendrang.

Du kannst schwimmen?

Beim Wasser angekommen fiel mir auf, dass Schwimmwesten verteilt wurden. Ich erkundigte mich, ob dieser verpflichtend sein.

„Nein“, hieß es nur. „Nicht, wenn du schwimmen kannst“.

„Ok, ich brauche keine.“

Ein überraschter Blick, gefolgt von einem noch überraschenderen:  „Waaas??? Du kannst schwimmen?“ Verwundert ließ ich mich ins Wasser gleiten aber als ich um mich sah und wie hilflos manche, trotz Schwimmweste im Wasser vor sich hin trieben verstand ich, dass Schwimmkünste hier nichts Selbstverständliches sind.

Nach dem Schwimmen kam das Multirig, das im ersten Blick nicht sonderlich schwer aussah aber nach dem Wasser für die Meisten und leider auch mich unbezwingbar war. Ein letztes Mal Burpees für diese Runde. Gleich im Anschluss kam die Cargonetz Pyramide, gefolgt von der Slip Wall, weiter in die Comfort Zone – erste Runde in 4:30h geschafft.

Wir gönnten uns eine kurze Landjäger Pause in der Comfort Zone. Bevor es weiter ging, erkundigten wir uns nach dem Stand der Dinge. Eine genaue Angabe zu den Platzierungen konnte uns nicht genannt werden. Gut, noch nichts entschieden, das Daumendrücken für Christian kann weitergehen.

Die zweite Runde starteten wir gut, holten bereits im in den ersten Kilometern viele ein, plauderten und lachten mit einigen ein bisschen. Ja, ich hatte wirklich Spaß. Ich konnte es selbst kaum glauben. Gleichzeitig konnte ich an den Teil der Strecke Spaß empfinden, in dem ich in der ersten Runde vom Feinsten eingegangen war. Ich konnte nicht glauben, dass es mir am Anfang der zweiten Runde so gut gehen wird. Ich dachte eher, die erste Hui, die Zweite pfui. Und die Motivation lebte weiter. Nach Beende des 1/3 der zweiten Runde trafen wir auf Christian, der uns Auskunft über seine Platzierung erteilte. Ein starker 4ter Platz aber noch nichts entschieden.

30 km sind geschafft

Als wir an der berüchtigten 30km Marke angekommen waren, wurden die Beine schwer. „Die Kilometeranzeige rennt nun rückwärts“, motivierte Martin immer wieder. Bei den Labestationen warf Florian immer einen kontrollierenden Blick, ob ich eh noch ein Gel habe und dieses zu mir nehme.  Good cop, bad cop.

„Wenn ich Flüssigkeit für Tränen in mir hätte, würde ich vor Freude weinen…, ich habe Freunde und sie schauen so lieb auf mich“, dachte ich.

„Hopp Schnucki, weiter laufen!!!“

*Merde*

Aber zwischen durch wurde mir ein kurzer Spaziergang nicht verwehrt. Ich merkte jedoch schnell, dass langsames Laufen immer noch angenehmer ist, als das Spazieren. Bei dieser Erinnerung klopfe ich mir selbst stolz auf die Schulter. Ich bin nahezu das ganze Ultra Beast durchgelaufen. Für viele keine große Kunst, aber angesichts dessen, dass sich Hindernisse auf diesen 44km befanden und ich 4 Jahre früher keinen einzigen Kilometer am Stück (!) laufen konnte, und ich noch 2 Jahre vor und nach jedem Hindernis am liebsten ein Sauerstoffzelt gehabt hätte und nur abschnittsweise laufen konnte, bin ich wirklich verdammt stolz auf mich. Und im Vergleich zu früher, habe ich ja schon so etwas wie ein Tempo. Me so proud.

Auch in der zweiten Runde waren die knackigen Hindernisse äußerst knackig aber dennoch nicht schwerer. Es mag auch daran liegen, dort das Gefühl eines Rockstars vermittelt bekommen zu haben. Denn als wir uns in der zweiten Runde befanden, trafen wir auf viele Beast Leute, welche schon ziemlich früh K.O. wirkten, oder Probleme mit den Hindernissen hatten. Einige von ihnen, ließen sich schon auf der Strecke abholen.

Hier erlebte ich mein persönliches Erfolgserlebnis: bei den Atlas Steinen, als eine Dame versuchte ihren Stein hochzuheben, mit Unterstützung zweier Herren. Als sie mich herlaufen sahen, und wie schnell ich den Stein vom Boden in meinen Armen hatten, blickten sie mich nur an und meinten „WOOOW!!“.

Oder beim Bender. Der Anblick sämtlicher Teilnehmer auf diesem Hindernis erinnerte an dieses Kinderspiel, wo man eine Affenkette aus einem Behältnis zieht. So in etwa hangen die Leute oben und versuchten sich drüber zu ziehen.

Schnucki rauf – kletter kletter – Schnucki runter.

Die letzten Hindernisse beim Asian Ultra Beast vergingen wie im Flug und die Ziellinie war da. Ich war so glücklich und zufrieden, dass ich anfing zu heulen, sobald ich mit Martin und Florian über das Feuer gesprungen war. Christian empfing uns freudig und erzählte uns von seinem 4ten Platz!

Nach einer schnellen Dusche und kurzen Pause, einigen Fotos und netten Gesprächen, traten wir den Rückweg nach Singapur an. Der Abend wurde es dann noch sehr kulinarisch und lustig.

Mein Fazit zum 1st asian Ultra beast

Dieses Asian Ultra Beast war eine grenzgeniale Erfahrung für mich, mit allen Höhen und Tiefen und ich bin sehr dankbar, dass ich sie machen durfte. Aber am schönsten war es, so kitschig dies nun auch klingt, dies mit Martin und Florian an meiner Seite erlebt zu haben. Die auf mich so aufgepasst, mich so angefeuert und motiviert haben. Es macht mich glücklich und stolz, dass ich so liebe Freunde in meinem Leben haben darf.  Es ist heute zu tage leider nicht mehr selbstverständlich, dass Menschen zu ihrem Wort stehen, an deiner Seite bleiben, egal wie langsam du bist oder wie unerträglich heiß ihnen selbst ist.

Die ganze Reise war einfach nur genial und ein tolles Erlebnis. Ich glaube, das kann ich im Namen von uns vieren sagen. Ich freue mich schon auf das nächste Abenteuer mit diesem tollen Team.

(Verena “Schnucki” Haberl)

Ergebnisse:

Christian Handler, Elite 5:53:42, Platz 4 Männer von 99 + Gesamt 4 von 116
Florian Zuschnig, Elite 8:40:32, Platz 32 Männer von 99, Gesamt 39 von 116
Martin Pairer, Elite 8:40:32, Platz 31 Männer von 99, Gesamt 38 von 116
Verena Haberl Elite, 8:40:32, Platz  7 Frauen von 17, Gesamt 37 von 116
Ein Video über den Lauf mit Gastauftritt von Schnucki hier
Den Bericht zum Ultra Beast in Vechec findest du hier.