Spartan Beast Orfü (HUN) – 27.06.2020

Anreise
Unglaublich aber wahr … Ich erhielt von einem Freund zufällige die Info, dass Ende Juni ein Spartan Race in Ungarn ausgetragen werden sollte. Ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, dass ich mich diesbezüglich informiere. Außer den virtuellen Läufen war Covid bedingt nichts anderes auf meinem Radar vor Ende August.

Da ich heuer eh noch kein Beast gelaufen und skeptisch bin, was die Durchführung der Rennen im deutschsprachigen Raum im Herbst betrifft, musste ich die Gelegenheit einfach ergreifen.

Da Orfü mehr oder weniger gut mit dem Zug zu erreichen ist, habe ich mich sogar für einen kleinen Kurzurlaub am See entschlossen. Wien – Orfü mit Umstieg in Budapest und von Pécs mit dem Taxi hinauf. Mein Hotel war direkt am See und in Sprintreichweite des Startgeländes. Alles perfekt!

Start
Schon beim Aufstehen mit den ersten Sonnenstrahlen war es außergewöhnlich heiß und ich war sehr froh, schon in der Früh um 08:15 Uhr starten zu können, da weit über 30 Grad prognostiziert waren.

Die speziellen Sicherheitsvorkehrungen (um das Rennen austragen zu dürfen) lauteten unter anderem – Abstand halten, keine Besucher am Start/Zielgelände, Fiebermessen beim Eingang und mehrere kleine Startblöcke.

Dass es zu skurrilen Situationen kam sei jedoch auch erwähnt: Wie einerseits Hände desinfizieren bei den Verpflegungsständen auf der Strecke, andererseits aber dann ein zusammendrängen beim Trinken, maskierte Helfer beim Einschenken des Wassers, aber nur ein paar Meter weiter ein Abklatschen mit den nächsten Volunteers beim Weiterlaufen bzw. beim erfolgreichen Absolvieren des Hindernisses naja… (ich habe ihnen höchstens meine Faust hingehalten :-/  … )

Nach dem üblichen kurzen Aufwärmprogamm ging es auch schon gleich los und rauf in den Wald um das Starterfeld vor den ersten Hindernissen in die Länge zu ziehen.
Ein paar kleine Wände, Hürden und das erste anspruchsvolle Hindernis – der Balancierbalken – der mit etwas Zittern gemeistert wurde. Weiter auf Forstwegen zu den Monkeybars, Inverted Wall und schon stand man/frau vor dem nächsten Hindernis, das bei den meisten (zumindest bei mir) etwas Nervosität bei der Ankunft auslöst. („an und für sich kann ich es ja… aber ob ich beim Rennen treffe…?“) Nach einem Treffer wie im Bilderbuch ging es raus aus dem Wald und rein aufs Feld.

Mittendrinn statt nur dabei
Hier kam gleich ein Hindernis nach dem anderen. Eine lange Runde mit dem Sandsack (nicht mehr die weißen wie früher in Osteuropa, sondern die standardisierten Spartan Race Säcke), Stacheldraht, Herkules Hoist, Schlitten, Atlas Carry (bei dem ich leider…wie so oft als einziger Burpees machen musste) und Z-Wall.

Positiv zu erwähnen, dass die weitere Strecke vorwiegend im schattigen Wald verlief um die Hitze erträglich zu halten. Die Verpflegungsstationen waren zusätzlich sehr gut aufgeteilt und ich habe immer fleißig zugegriffen. Wasser, Salz, isotonische Getränke und Zuckerln wurden dort angeboten.

Weiter zu den nächsten Herausforderungen zwischen Kilometer 5 und 15: Diese Hindernisse konnten mehr oder weniger (aber immerhin!) gemeistert werden: Beater, Bender, Slackline, Wände. Tribut hingegen verlangten Twister und Olympus. Burpees Nummer 31 bis 90 standen am Programm. Mittlerweile war aber schon mehr als ¾ des Rennes hinter mir und ich lag für meine Verhältnisse ganz gut in der Zeit. Vor allem da die Strecke bis auf wenige Ausnahmen sehr gut zum Laufen war. Extreme Steilstücke und schwieriger Untergrund waren selten und so ging es durchwegs flott dahin.

Grande Finale
Die Geräuschkulisse des Festivalgeländes wurde lauter. Ein gutes Zeichen, dass das erlösende Ziel nahe ist. Vorher gab es noch eine Abkühlung in Form einer See-Durchquerung, den Ape Hanger, das Abfragen der Kombination des Memory Boards, ein paar Netze, Seilklettern und die Slip Wall.

Der Feuersprung musste zwar entfallen, aber das Überspringen der Ziellinie war trotzdem wie immer eine Freude! Die Uhr zeigte 03:42 Stunden, womit ich sehr zufrieden war.

Medaille – Jausensackerl und T-Shirt stolz entgegen genommen und mit den anwesenden Kollegen aus Österreich geplaudert wie es wem ergangen ist.
Trifecta 2020 geschafft und alles weitere ist eine Draufgabe.

Die Fakten
Streckenlänge Beast: rd.21km mit 790 Höhenmetern Anstieg
Anzahl Hindernisse: 33
Anzahl Verpflegungsstationen: 4

Wolfgang “BackInOCRBusiness” Kohlhofer