MUT für WUT
Am 14. September 2019 fand zum zweiten Mal der Wienerwald Ultratrail statt. Im nahegelegenen Purkersdorf bietet diese Veranstaltung für jeden Trailläufer die passende Distanz.
Im Vergleich zum Vorjahr gab es heuer keine 100 Meilen / 170km Wertung. Die Strecke verlief dennoch sehr ähnlich.
Runden zu laufen ist nicht Jedermanns Sache, in dem Fall gefällt es mir aber gut. Angemeldet hab‘ ich mich für Tripple WUT, würde ich nach einer oder zwei Runden beschließen aufzuhören, würde ich in die jeweilige Wertung fallen. Man bekommt also kein DNF – je nach Lust und Laune kann man es sich während des Events also noch überlegen wie weit man läuft. Die Cutoffs waren mit 8 Stunden pro Runde angesetzt, also 24 Stunden für den Final Cutoff.
Los geht’s
Gestartet wurde direkt auf dem Hauptplatz in Purkersdorf um 00:01 da es für die Zeitnehmung nicht möglich war direkt um 00:00 zu starten. Eine kleine Gruppe von ca. 30 Läufern startete mit mir um Mitternacht, die Double und Single WUT Starter hatten den Start um 8:00.
Der Startschuss erfolgte sehr leiste da es ja Mitternacht und wir im Zentrum waren, es war also ein 3-2-1 Los vom Veranstalter. Dieser begleitete uns auch die ersten 2,7km mit dem Fahrrad an der Spitze. Nach ein paar Minuten war vom Führenden und dem Veranstalter jedoch nichts mehr zu sehen. Als es nach den 2,7km zum ersten Trail ging wartete dort der Veranstalter und wünschte jedem noch alles Gute. Aufgrund des kleinen Starterfeldes verloren sich die Läufer sehr schnell, wodurch die Nacht noch dunkler und länger wurde.
Nach wenigen Kilometern kam es zum ersten und einzigen Problem des Events. Die Streckenmakierung war abgerissen und einige Läufer (inklusive mir) verpassten eine Abzweigung. Als wir keine Makierungen mehr sahen drehten wir wieder um und liefen zurück, da wir aber die Abzweigung nicht sahen dachten wir, ok waren wir wohl doch richtig. Also wieder zurück um danach doch zu merken das wir wirklich falsch waren, also ein zweites Mal zurück. Der kleine Umweg hat uns ca. 4km und ein paar Höhenmeter gekostet.
Boxenstopp
Die Labestationen waren in der Zeit von 00:00 – 8:00 nicht besetzt, Essen und Trinken waren aber dort. Dies wurde vorher auch per Mail erklärt. Ein paar sehr motivierte Zuschauer nahmen sich aber die Zeit und haben das Essen für die Läufer aufbereitet und hergerichtet.
Nach 5:51:18 kam ich das erste Mal ins Ziel und freute mich schon auf meine Sauren Apfelringe die ich mir wie immer in der Dropzone verstecke. Kurz Rucksack aufgefüllt und Stirnlampe vor Ort gelassen ging es in der Morgendämmerung in die zweite Runde.
Während der zweiten Runde lernte ich ein paar andere Läufer kennen und wir liefen dann teilweise gemeinsam weiter. Die ersten Wehwechen tauchten auf und gemeinsam motivierten wir uns das Tempo zu halten. Da es für mich ein eher schnelles Tempo war, wusste ich das es bei zwei Runden bleiben würde – diese dafür lieber schön laufen.
Mit einer Zeit von 12:48:29 freute ich mich sehr gefinisht zu haben.
Absolut unvorstellbar für mich ist der Sieger vom Tripple WUT – dieser kam nur 48 Minuten nach mir ins Ziel.
Jan „FegtDurchDenWienerwald“ Gschwantner