Am 21.07.2019 ging es wieder Richtung Steiermark. Einer der bekanntesten Berge Österreichs, der Erzberg, wollte im Rahmen des Rock@Man/Women Laufs wieder erklommen werden.
Anreise
Bereits auf dem Weg zum Erzberg kann man die Schönheit Österreichs bewundern. Ein Teil der Strecke führt über malerische Landstraßen und durch idyllische Täler. Eine Neuerung der heurigen Ausgabe waren die Parkplätze. Erstmalig direkt am Berg gelegen und so ca. 10 min. zu Fuß vom Veranstaltungsgelände entfernt. In den Vorjahren waren diese deutlich entfernter und mit einen Shuttleservice mit dem Veranstaltungsgelände verbunden.
Startnummernausgabe
Die Veranstalter hatten aus dem letztjährigen Chaos gelernt J Diesmal verlief alles flott und unkompliziert.
Strecke
Es gab 3 Distanzen, 8, 16 und 24km um den Berg zu bezwingen. Ich startete erstmals alleine und war sichtlich nervös, hatte ich mich doch in einer unüberlegten Minute für die 24km angemeldet. Nach den Vorjahren mit meiner Teilnahme an den 8 bzw. 16km wollte ich die Erzbergserie heuer mit der langen Distanz komplettieren. Ein kleiner Vorgriff: Zum Glück hatte ich Daniel. Er startete 10 min. nach mir J
Nach einem kurzen Warmup ging es los. Es war ein perfektes Laufwetter, nicht zu heiß und es sollte auch noch regnen. Das erste Highlight waren 2 monströse Haulys über die man klettern musste. Ich wurde mit Feuereifer von Freunden angefeuert, was mich meine Nervosität vergessen ließ.
Danach ging es weiter zum Stacheldraht, der rollend oder krabbelnd bezwungen werden musste.
Ein paar Hindernisse wie durch Röhren krabbeln, einen Betonblock rauf, über Wannen, unter Bauwägen durch, über Haulyreifenstapfel usw. reihten sich aneinander.
Wasserleitung
Bei dem Hindernis, bei dem etliche der weltbesten Endurofahrer beim Erzberg Rode scheitern, geht’s 180 Meter bei einer Steigung bis zu 97% bergauf. Endlich oben angekommen ging es weiter zum Sandsacktragen. Danach zum Inselhüpfen im Schlammteich. Bei der Gösserrunde trug ich 1,2km eine halbe Bierkiste um einen Schlammteich. Die weiteren einzelnen Hindernisse sind sehr gut beschrieben auf der Homepage.
Meine persönlichen Highlights
Sehr anspruchsvoll waren die gefühlten 1000 Stiegen, der alten Zahnradbahn,
die man bis zur Bergspitze hinauf musste. Die Belohnung war ein wunderschöner
Ausblick über das Erzberggelände. Die Siegen waren meine zweitgrößte
Herausforderung. Ich hatte das Gefühl nie oben anzukommen. Die größte Herausforderung
war der Sprung in den Gatsch, aber nach einigen verstrichenen Minuten und gutem
Zureden Daniels, habe ich mit einem kleinen Schupps, eines nach mir kommenden
Athleten, das auch geschafft. Es ging so schnell, dass ich gar nicht
realisierte das er mich wirklich gestoßen hatte. War ja nur noch ein Stück,
nachdem ich eh schon auf der Kante saß.
Zum Ziel
Danach konnte es nur noch bergab gehen, wo es über sehr abschüssiges und unwegsames Gelände ging. Ich merkte an meiner Trittunsicherheit, dass ich meine letzten Kräfte aus mir rausholen musste. Nur noch bergab, in den Tunnel rein, über einen Reifenstapel ging es weiter.
Im Festzelt war das Seilklettern, danach ging es nochmal über eine Wasserrutsche und durch ein Waldstück wieder bergauf zum Zielbogen. Mein Körper signalisiert mir, dass es genug war. Aber ich versprach ihm, dass wir nur noch den Berg rauf durch den Zielbogen mussten um zu finishen.
Mein innerer Schweinehund setzte einen Fuß nach den anderen, das letzte Stück wurde „gelaufen“. Ich sah das Ziel und wurde herzlich von Steffi, Katja, Fani, Klaus, Hannes, Sonja und meinem Spotzl empfangen. Sehr stolz und mit den Tränen kämpfend fiel ich Daniel um den Hals. Er war sehr geduldig mit mir gewesen – Danke Daniel für Alles.
Fazit:
Man kann alles schaffen, was man sich in den Kopf gesetzt hat, sofern der Körper mitspielt. Ich empfehle jeden das Abenteuer Erzberg, zumindest einmal zu erleben.
Marion „Rutschzwergal“ Piotrowicz-Weiss
Anmerkung der Redaktion: Wir sind stolz auf dich Marion wie du dich durchbeißt und deine Ängste/Schweinehunde überwindest 🙂