Predator Race Master Weekend Monínec (CZE) – 12.05.2019

Predator … den Namen kannte ich lange Zeit nur von den bekannten/zugehörigen Filmen. Dann gab es aber vom Predator Race von einigen OCR Freunden Fotos auf Facebook und Instagram.  Für die Saison 2019 gab es ein Special – ein sogenanntes Predator 3x Master Weekend. Mission Accepted!

1x Tschechien, 1x Österreich und 1x Slowakei. Letzteres wurde nachträglich auf Tschechien geändert, was für mich vom Fahren her praktischer ist.

Anreise und Wettervorhersage
Die Anreise nach Monínec mit dem Auto verlief sehr unspektakulär. Die Ortschaft liegt ca. 70 km Südlich von Prag. Das gewählte Hotel war ca. 10 Minuten vom Start – Ziel Areal entfernt. Die Wettervorhersage für das Laufwochenende reichte von Sonnenschein bis schweren Regen, was die Wahl der Bekleidung um einiges einfacher machte. Einfach alles ins Auto rein.

Erstbesichtigung
Monínec ist ein kleines Skigebiet sein. Was das für solche Bewerbe bedeutet weiß jeder erfahrene OCR Runner. Entsprechend beeindruckend war schon das Start-Ziel Areal.

Dort angekommen traf man altbekannte Gesichter der Celtic Warriors. Gemeinsam ging es zu einer kleinen Besichtigungsrunde des unteren Streckenbereichs. Schnell erkannten wird, dass das definitiv kein Spaß werden würde. Zwischen mir für mich total neuen Hindernisse gab es viel Skipiste zu bezwingen. Ein paar Tipps abgeholt, sagten wir zu uns: „Wurscht, mach ma das Beste draus!“

Renntag 1 – Brutal
Eckdaten: 10 km +, 25+ Hindernisse

Die große Unbekannte an solchen Läufen ist das „+“. Das bedeutet, dass die Strecke zumindest 10 km lang ist und mit mindestens 25 Hindernissen bestückt ist.

Es ging pünktlich in der Elitegruppe über die Startlinie. Zu Beginn erst mal eine Skipiste rauf und schnell einmal ins Grüne. Mein erster Gedanke – echt ein schöner Trail. Zwischen schnell gehen und laufen war hier schon mal alles möglich. Die ersten Hindernisse waren bekannt und es ging schnell voran. Kein Penalty. Leider kamen dann ein paar Hindernisse welche für mich noch nicht zu schaffen waren. Flying Totem, Lianen nur mit kleinen Griffen. Das bedeutete für mich eine Strecke im Crab Walk zurückzulegen.

Das Elite Band durfte aber behalten werden. Es wurde hier extra darauf geachtet, dass die Hindernisse alleine absolviert wurden. Nach ein paar Crab Walks ging wieder raus in die weite Landschaft rund um Monínec. Einen spezieller Waldabschnitt namens Rolling Stones, sollten wir im weiteren Verlauf noch öfters beehren. Hierbei handelte es sich um Felsen unterschiedlicher Größe und Beschaffenheit welche Bergauf überwunden werden durften. Ok. Es war noch trocken. Abwarten war mein Gedanke.

Was mir in der Zwischenzeit sehr positiv aufgefallen ist, waren die Volunteers. Diese waren echt motiviert und motivierend. Das hat man leider nicht überall. Hut ab und Danke!

Nach den Rolling Stones ging es wieder einen Trail bergab in Richtung der Wasser. Für mich das Highlight, auf welches ich mich schon irrsinnig gefreut hatte kam hier – 1x Wasserrutsche und 1x Sprungturm. Dort angekommen sah ich wie ein paar Leute einen Penalty machten. Warum? War die Haltungsnote beim Sprung oder die Flugkurve bei der Rutsche nicht perfekt? Es stellte sich heraus, dass das Wasser für einige Teilnehme zu „gefährlich“ war.

Nach den Wasserpassagen ging es in Richtung Ziel – wobei, nicht ganz. Die Piste wurde gequert und wir wurden zu weiteren Hindernissen geleitet. Diese geschafft, ging es runter ins Ziel wobei vor der Rampe noch ein unterarmkraftfressendes Hindernis auf mich wartete. Zu meiner Überraschung schaffte ich dies und Stand vor der riesigen Quaterpipe.

Anlauf genommen – Fail. Nach der Motivation von Anna und weiteren Freunden startete ich einen zweiten Versuch – Passt. Voller Freude stand ich oben und hantelte mich das Gerüst herunter. Über die Ziellinie und Nummer 1 geschafft.

Am Ende des Laufes standen 12.5 km und ca. 890 hm auf dem Tacho.

Zusammengefasst: Ein sehr guter Lauf, der viel Oberkörperkraft abverlangt.

Renntag 1 – Drill
Am Nachmittag stand die Kurzdistanz der sogenannte Drill am Programm.
Eckdaten: 5km+ , 20+ Hindernisse

Der Start war größtenteils identisch zum Brutal. Es ging die Skipiste rauf. In diesem Fall aber ganz rauf und zu einem Balkenhindernis. Was am Vormittag noch sehr einfach ging, machte jetzt Probleme. Nach etlichen Versuchen 1 x Penalty bitte. In der Zwischenzeit fing es auch noch an zu regnen.

Nach dem ersten Penalty ging es die Piste runter zum nächsten Hindernis. Diese waren zum Glück kein Problem. So ging es weiter bis zum Flying Totem, welcher mich einfach nicht wollte. Parallel mit dem Regen war es alleine Fast nicht möglich dieses Hindernis zu meistern. Nach einem Crab Walk, welcher richtig in die Ober- und Unterarme geht, ging es wieder weiter in die Pampa über die Rolling Stones zur Rutsche und dem Sprungturm. Diese gemeistert war es nicht mehr lange ins Ziel. Da der Regen immer stärker wurde war es für mich fast nicht mehr möglich die Hindernisse bei denen viel Griffkraft gefordert wurde zu schaffen, sodass viele Penalties bis ins Ziel angesammelt wurden.

Letztendlich stand ich vor der Quarterpipe. Versuch 1 – Failed. Dabei ging es am Hinterteil zurück ins Grün. Versuch 2 – Failed. Die Rampe war einfach zu Nass. Mit einem Crab Walk ging es dann ins Ziel zur zweiten Medaille.

Am Ende des Laufes standen 7.7 km und ca. 570 hm auf dem Tacho.

Zusammengefasst: Kurz und knackig. Vorfreude auf das Masakr? Nö 😉

Renntag 2 – Massakr
Eckdaten: 15 km +, 30+ Hindernisse

Wie angekündigt war am Morgen des Masakr´s das Wetter so wie es nicht sein sollte. 4 °C und Regen. Dazu kam im Startbereich gleich einmal das was man die Zerstörung Nummer 1 nennt – ein 50 kg Sandsack. Dieser lag die letzen Tage natürlich draußen. Somit 50 kg Sand und eine nicht weiter definierte Menge Wasser = definitiv mördermäßig schwer.

Es folgte ein knackiger Prolog:
Mit dem Sandsack die Skipiste rauf und wieder runter und das in maximal 50 Minuten. Falls man über die 50 Minuten kam, war das Rennen vorbei.

Die Gedanken waren einfach nur – wie weit geht es da maximal raus. Bitte ned ganz rauf. Nach ca. 33 Minuten war für mich das Schreckgespenst Geschichte. Geschafft. Jetzt begann das eigentliche Race. In gewohnter Manier ging es die Piste wieder rauf und Richtung des schon bekannten Trails. Nach ein paar Hindernisse, welche trotz des Regens schaffbar waren durfte jeder seinen persönlichen Begleiter, einem Sandsack, mit gefühlten 5 kg Sand auffüllen.

Mit diesem ging es dann ein paar Kilometer bergauf und bergab durch die Gegend von Monínec. Es gab dabei ein paar Wasserhindernisse. Bei einem sollte man definitiv drüberspringen, sonst stand man bis ca. zum Kinn im kalten Wasser. Danach ging es weiter bis man seinen neuen „Freund“ wieder abgeben durfte. Kurz darauf weiter zum ersten, für mich nicht schaffbaren, Hindernis. Nach 3 Versuchen wählte ich den Penalty, was in dem Fall eine zusätzliche Strecke von gut 300 Metern war. Laufend ging es zurück zum Streckenabschnitt welcher beim Brutal und Drill schon beehrt wurde. Auch hier folgte aufgrund der Witterung Penalty über Penalty. Beruhigend war die Information, dass gewisse Hindernisse echt niemand geschafft hat.

Nach ein paar kräfteraubenden Versuchen ging es wieder zu den bekannten Rolling Stones rauf und den lässigen Trail wieder runter. Aufgrund der Nässe war eine gewisse Vorsicht angesagt. Später folgte dann ein neues Wasserhindernis bei dem man durch einen See schwimmen musste und bei einem Hindernis durchtauchen musste. Nach dem Wasser ging es bei etwas Regen und Wind in Richtung Wald und danach zur Rutsche und zum Turm.

Bevor es zu diesen Hindernissen ging wurden wir aber umgeleitet und durften durch einen ca. 100 Meter langen See schwimmen welcher sich wie 400 Meter anfühlte. Danach durch Gestrüpp und einem Bach zur Rutsche und weiter zum Sprungturm.

Diese gemacht war das Ziel nicht mehr weit entfernt. Wenn nur das Wörtchen „Wenn“ nicht wäre. Es ging mit einer extra Schleife, welche echt nicht mehr sein musste 😉 durch den Wald zu einer Inverted Wall. In diesem Bereich wurde mir das erste mal so richtig kalt und das Ziel musste echt bald kommen. Es ging dann zu bekannten Hindernissen welche teilweise geschafft aber viele nicht geschafft wurden. Von Penalty zu Penalty ging es ins Zielareal. Einmal wollte dann noch die Quaterpipe versucht werden. Nach diesem Fail entschied ich mich. Für diese Wochenende ein letztes Mal einen Crab Walk.

Im Ziel war mein Gedanke: Earned, not given. Und das macht man wegen Blech.

Schlussendlich waren nach diesem Lauf kalte und nasse 21.5 km, mit mehr als 1050 hm und über 30 Hindernisse in den Büchern.

Ob ich es wieder mache. Definitiv!!

Von der union dirtrun.company haben so nebenbei auch noch Mario und Mike mitgelitten. Gratulation an alle die dieses Masterweekend geschafft haben!!!

Roland „Ostracer“ Koch