Das Stade de France mit einer Kapazität von über 80.000 Zusehern im Pariser Stadtteil St. Denis war im März 2019 bereits zum zweiten Mal der Austragungsort eines Laufs der Spartan Stadion Edition. Wie schon bei der Premiere 2019 war auch heuer eine große Abordnung der union dirtrun.company am Start. Während die meisten den Tagesausflug (morgens hin und abends wieder retour) auswählten, habe ich mich für ein verlängertes Wochenende entschieden. Da mein Hotel quasi ums Eck vom Stadion gelegen war, hatte ich wohl die kürzeste Anreise zu einem Lauf überhaupt jemals (von Bett zum Start berechnet).
Bienvenue au St. Denis
Das übliche Prozedere vor dem
Rennen erwies sich im Stadion als sehr professionell organisiert und so auch schnell
erledigt. Die Frage die sich mir vor dem Start stellte war wie so oft
anziehtechnischer Natur: kurz-kurz oder lang-lang? Da es noch März und
außerhalb des Stadions doch recht windig war, entschied ich mich für Zweiteres.
Nachdem dann auch der obligatorische WC Gang vor dem Rennen erledigt war, ging
es ab zum Start. Dieser befand sich auf der Laufbahn in Innenbereich. Die
Startprozedur: Im Vergleich zu vielen anderen Spartan Races gab es den ganzen
Tag über alle 5 Minuten einen Start mit 10 Personen; aus einer Box, ähnlich wie
bei Hunderennen.
Auf geht’s
Von 10 runtergezählt (in französisch natürlich) und dann gleich ab zum Stairway to Sparta, drüber, dann über die Stiegen in den 3. Rang, hin zum Seilspringen, wieder alles runter und in den Außenbereich des Stadions.
Mit Vollgas zum Hercules Hoist und zum Speerwurf. Danach in die Gänge des Stadionaußenbereichs, in denen unterschiedliche Wände mit der Aufgabe des drüber-, durch- und drunterklettern aufgestellt waren.
Während in dem Teil vor allem die Waden beansprucht wurden, kam bald wieder der Teil für die Oberschenkel. Stiegenaufgänge, Stiegenaufgänge und noch mehr Stiegenaufgänge. Und nicht nur die! Auch quer über die Sitzreihen führte der Weg immer wieder. Rauf und runter. Dazwischen die klassischen Hindernisse wie Stacheldraht, Olympus, Z-Wall und Seilklettern, die alle im Außenbereich des Stadions aufgestellt waren. Als besonderes Schmankerl, durfte und musste auch ein Stadionzaun überwunden werden. (Als Fußballfan im speziellen war dies eine besondere Freude für mich! 😊)
Während bis dato der „Spaßfaktor“ recht ausgeprägt war, folgte alsbald aber die Qual der Tragehindernisse. Zuerst die Kette (ging noch halbwegs) und dann der Sandsack der von unten rauf in den 3. Rang (und natürlich wieder runter) getragen werden musste.
Nach mehrmaligem Absetzen und ein paar kleinen Päuschen wurde auch diese Aufgabe bewältigt. Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, ging es dann zur Abwechslung noch ein paar mal die Ränge rauf und runter, bevor das Grande Finale anstand.
Wie ein Weltmeister
Durch die Heimkabine und den Spielertunnel hin zum Multirig, dass dieses Mal mit einer variierenden Anordnung von Längs- und Querstangen, Griffen und Seilen bestückt war.
Da mir die Kraft fehlt mich mit einer Hand an einem Seil festzuhalten, wurde dieses mit elegantem Schwingen zum übernächsten Griff, gelöst. Geschafft und nur noch die Slip Wall und ab zum Feuersprung ins Ziel! Ein wunderbares Gefühl die begehrte, neue, gelbe Medaille über den Hals gehängt zu bekommen! Der Blick auf die Uhr offenbarte mir eine Laufzeit knapp unter einer Stunde und ich war sehr zufrieden damit.
Wolfgang „Platzsturm“ Kohlhofer
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